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Reiterkurier ·Mai 2014
Wasmannämlichbei all den schö-
nen Erlebnissen während eines Wan-
derrittes nicht vergessen sollte, ist,
dass man hierbei durchaus intensiv
Sport betreibt – und zwar sowohl im
alsauchunterdemSattel.
Man sollte für solch einen Ritt
schon mindestens zwei Jahre Reiter-
fahrunghaben–bessermehr, um sich
auf dem Pferderücken absolut sicher
fühlenzukönnenundauchschoneine
ganze Anzahl an etwas längeren Aus-
ritten hinter sich haben. Wichtig ist,
gut ausbalanciert im Sattel zu sitzen,
damit auch unebenes Gelände keine
Schwierigkeitenbereitet.
Vor allem sollte auch der Straßen-
verkehr zu Pferde keine Angst einja-
gen,dennnicht immergehtesvonOrt
zuOrt nur über abgelegeneWege oh-
neVerkehr.JederReitersolltevordem
Ritt noch einmal dieStraßenverkehrs-
ordnung durchblättern und sich mit
denwichtigstenRegeln für Reiter ver-
trautmachen.Ebenfallswichtig ist,die
Gesetze rund umNatur und Umwelt-
schutzzukennen.
AuchdieAnforderungenansPferd
sind nicht die geringsten. Es muss
ebenfalls an Straßenverkehr gewöhnt
seinunddarfsichauchaufWaldwegen
nichtvor jederKleinigkeiterschrecken.
Auch könnenHengste unter Umstän-
den problematisch werden, wie auch
WM-Teilnehmer NicoHörmannweiß:
„FürHengste kann solch einRitt auch
Stress bedeuten, wennman anZucht-
stutenundFohlenweidenvorbeireiten
muss. Dann ist zu überlegen, ob eine
Entspannungnochgegeben istundwie
viel dasPferdvomRitthat.“
Besonderswichtig:DieOrganisation
Mal angenommen, derReiter fühlt
sich gut vorbereitet, das Pferd ist ge-
ländesicher –dann kann es andieOr-
ganisationgehen.
Wichtig ist vor allem, den Zeit-
punkt zuwählen, wann der Ritt statt-
finden soll. Im Frühjahr? Sehr gut, al-
lerdingsnicht fürAllergiker zuPferde,
die mit Heuschnupfen und Co. zu
kämpfen haben. Außerdem stellt der
Boden oft hohe Ansprüche, da zu die-
ser Jahreszeit vor allem imWaldnoch
Matsch und Schlamm an der Tages-
ordnung sind. Die Trittsicherheit
des Pferdes und Sicherheit des Rei-
ters auch in schwierigen Situationen
sind Voraussetzung. Zu beachten ist
auchdieWinterpause,welchediemei-
stenPferde hinter sichhaben.Wer im
Frühjahr einenWanderritt plant, darf
das Ausdauertraining auch imWinter
nicht vernachlässigen–mit Schneerit-
ten oder dem einen oder anderenRei-
terspiel inderHalle ist dies jedochgut
zubewerkstelligen.
DerSommer?Wunderbar langeTa-
ge zumAusreiten, aber leider oft sehr
heißundmit lästigen Insekten,welche
kein Pferd leiden kann. Zu beachten
ist, dass es überMittag sehr heißwer-
den kann – dann sollte gerastet wer-
den, am besten an einem Fluss oder
See, womanmit denPferden auch ins
Wassergehenkann.DerWasserbedarf
von Pferd und Reiter darf nicht ver-
nachlässigtwerden,dadiesgefährliche
Folgenhabenkann.Vorteil:DiePferde
könnensehrgutauchaufderWeide im
Freienübernachten.
Oder aber imHerbst? Auch dieser
hatnochviele schöne, sonnigeTagezu
bieten, vor allem im September. Aller-
dingswirdeswiederfrüherdunkelund
dieTagesetappenmüssendementspre-
chendkürzerausfallen.ZurÜbernach-
tung sollte nun ein Stall bereitstehen.
ImWaldmussmannachStürmenmit
umgestürztenBäumen rechnen.
Der Winter ist als einzige Jahres-
zeit nicht wirklich zu empfehlen, zu
viele Gefahren lauern durch Glatteis
und Schmuddelwetter, die Tage sind
außerdemsehrkurz.Dennochhatsich
somancheinerschonzudieserJahres-
zeit aufgemacht und es genossen. Ein
Winterritt ist nur reiterlichen Kön-
nern zu empfehlen! Nur so kann er
Titelthema: Wanderreiten