Reiter-Kurier Mai 2014 - page 15

Reiterkurier ·Mai 2014
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dium ein Einsinken
derKrone.Beistarker
Lageveränderung des
Hufbeines
findet
sicheinevorgewölbte
oder durchbrochene
Hufsohle. Im Verlauf
einer chronischen
Hufrehe verbreitert
sich die weiße Linie,
was am aufgehobenen Huf deutlich
zu sehen ist. Gleichzeitig bilden sich
auf derHornwandRinge, die entspre-
chend demHornwachstum vorne auf
demHufengerzusammenliegenals im
Trachtenbereich. Im Röntgenbild ist
dieLageveränderungdesHufbeines in
ArtundAusmaßgutdarstellbar.
WelcheRollespielendieHormone?
KommenwirzumZusammenhang
mitdenhormonellenStörungen:
Die mit Abstand häufigste Hor-
monstörung des Pferdes ist das soge-
nannte ECS, das Equine Cushing Syn-
drom. Ca. jedes fünfte Pferd älter als
fünfzehn Jahre ist von dieser Erkran-
kungbetroffen.JüngerePferdeerkran-
ken auchdaran, aber seltener. Bei die-
ser Erkrankung besteht einDopamin-
mangel. Durch einen hormonell ak-
tiven Tumor arbeitet dermittlere Teil
der Hirnanhangsdrüse fehlerhaft. Es
werden einige Botenstoffe in viel zu
großer Menge produziert und freige-
setzt. Die zu hohe Ausschüttung des
Hormons ACTH führt unter anderem
dazu,dassdieNebennierenrindezuviel
Cortisol produziert. Viele der krank-
haftenVeränderungen
im Rahmen des ECS
werden durch dieses
überschüssige Corti-
sol verursacht.
Hormonstörungen
rechtzeitigerkennen
undbehandeln!
Der typische ECS-
Patient fällt durch ein langes wolliges
Haarkleid auf. Dieses Symptom nen-
nen die Tierärzte Hirsutismus. Er ist
daswichtigeLeitsymptomderErkran-
kung. Meist machen die betroffenen
PferdebeimFellwechsel nichtmit und
müssenzumindestteilweisegeschoren
werden.DurchdiesesSymptom istECS
sicherzudiagnostizieren.
Frühe Formen der Erkrankung
werden aber leider immer noch oft
übersehen! Im Anfangsstadium fallen
dem aufmerksamen Pferdemenschen
kleine Fellverfärbungen, einzelne Bü-
schel längerer Haare, Verzögerungen
im Fellwechsel, vermehrtes Schwit-
zen, Wundheilungsstörungen oder ei-
neerhöhte Infektanfälligkeit auf.Dem
Verdacht sollte unbedingt nachgegan-
gen werden! ECS ist mit einem Blut-
test gut zudiagnostizieren!Mit einem
modernen Medikament (Prascend®
von Boehringer Ingelheim) ist ECS
gut und sicher behandelbar.Behandel-
te Pferde können lange ohne irgend-
welcheEinschränkungenoderFolgeer-
krankungenmit ihremECS leben. Die
Behandlungerfolgt lebenslänglichein-
mal täglichmit Tabletten. Die Dosie-
Tierärzte
davonaus,
dassfast jededritte
Hufreheerkrankung
durchECS(mit-)
verursachtwird“
AnkeRüsbüldt,Tierärztin
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