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Reiterkurier ·Mai 2014
D
as Hotel mit dem direkt da-
neben liegenden Isländercen-
ter istnichtschwerzufinden.
Nachder Fahrt über einen10Kilome-
ter langen Damm nach Römö biegen
Sie linksabundfolgenderHafenstraße
(Havnebyvej) bis zumHotel. DenRei-
ter erwartet ein großes Zimmer sowie
einaußerordentlich leckeresBuffet.
Auch die Pferde genießen puren
Luxus. Sie leben in einem großen, von
allen Seiten belüftbarem Stall. Enge
Boxen gibt es im Isländercenter nicht.
Fressen steht durchgehend zur Verfü-
gung, nebenHafer und Strohwird ein
biologisch gesunder Kräutermix ser-
viert. Zur Zeit beherbergt das Islän-
dercenter um die 100 Tiere, darunter
Rappen, Braune, Füchse, Schimmel
und Isabellen. Neben den Isländer-
pferden leben dort noch das weltweit
kleinste Pferd, FallaBella aus Argenti-
nienunddasweltweitgrößte,einShire
ausEngland.Beidezusammenergeben
einhübschesFotomotiv.
TransportaufdieNachbarinsel
Reitführer Sigur Stein Gudmuns-
son, den alle nur Steini nennen, teilte
mir fürdieRobbensafarieinenherrlich
dunkelbraunenWallachnamensPittur
zu. Weil die Tour für fortgeschrittene
Reitergedacht ist,müssendieTeilneh-
mer ihre Pferde selbst füttern, strie-
geln und satteln. Insgesamt sind für
die Vorbereitung etwa 45 Minuten
vorgesehen. Pittur erhielt neueHufei-
sen, was die Sache etwas in die Länge
zog.NebengewöhnlicherReitkleidung
trugenwirzusätzlichRegenschutz,der
dashochspritzendeWasser imWatten-
meerfernhält.Handschuhesind inden
kalten Monaten empfehlenswert, die
Händewerden aufgrund des eiskalten
Windes schnell klamm. Den Pferden
wurde ein englischer Vielseitigkeits-
sattelmit Sicherheits-Steigbügelnauf-
gelegt. Fertig versorgte Isländer wur-
den in Anhänger verladen, mit denen
sie auf diekleinereNachbarinselMan-
dötransportiertwurden.Dortbefindet
sicheinekleinePferdefarmvonderaus
dieRobbensafari startet.
Vorsicht fliegendeKamera!
Islandpferde können fließend in
verschiedeneGangartenwechseln.Ne-
ben Schritt, Trab und Galopp beherr-
schen sie auchdenTölt, einige zusätz-
lichnochdenPass.Pitturkanntediezu
bewältigendeStreckewieseineHosen-
tascheundwechseltedieGangartweit-
gehendautomatisch.FürdenReiter ist
das ein echterGenuss, sofern er keine
mehrereKilo schwere Spiegelreflexka-
meraumdenHalsbaumelnhat. Schon
kurznachderFarmbeginnteinekurze
Galoppstrecke, aufderdieSattelfestig-
keitderMitreiterbeurteiltwird. Sie ist
nichtmarkiert,nurPitturwusstewann
er die Gangart wechselnmuss. Ohne
Vorwarnung schoss das Pferd los, die
durch die plötzliche Beschleunigung
hochfliegende Kamera hätte mir um
einHaardasNasenbeingebrochen.Da
half nur Abbremsen und die Kamera
sichern, auchwenndas Pferddadurch
irritiertwurde. SolltenSieAufnahmen
vomPferdausplanen, empfehle ichei-
ne GoPro-Actionkamera, die am Reit-
helm befestigt wird. Eine zusätzliche
Kameramit langer Brennweite für die
Robben können Sie in einemmitge-
führtenFotorucksackverstauen.
Die schwarzeSonne
Dänemarks
Bereits kurz nach diesem unge-
plantenStopppräsentierteunsMandö
sein erstes Naturwunder. Eine riesige
ArmeevonStaren, diesich imMarsch-
landandenLarvenvonSchnakenund
Gartenlaubkäfern geweidet hatte, er-
hob sich in die Luft und formte un-
glaublich schöne Arabesken amHim-
mel. Worte können die Anmut dieses
ImGaloppnachKoresand
Dänemark
Mit ihrem robustenKörperbauundeinemdichtenFell, dasauchhartenWetterbe-
dingungen trotzt, eignensich Isländerhervorragend füreinaußergewöhnlichesWanderreiterleb-
nis, dasvomHotelKommandörsgardenaufderdänischen InselRömö,naheSylt, angebotenwird:
EineSafari zudenRobbenkolonienaufder24Quatratkilometer langenSandbankKoresand.
Bei Ebbekannbis zurSandbankKoresand
galoppiertwerden,wo sichzahlreicheRobben
aufhalten
Titelthema: Wanderreiten