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Reiterkurier ·Mai 2014
tItelthema: WanderreIten
zeitig aneinander gewöhnt werden –
wennsichzweiPferdenicht leidenkön-
nen, kanndiesnicht nur unangenehm
sein, sondern auch zur echtenGefahr
fürReiterundPferdwerden.
Grundsätzlich gilt fürs Pferd, dass
es auf seinen Reiter bedingungslos
hören sollte – Übungen wie
Stillstehen oder punktgenau
Anhalten sollten im Vorfeld
eingeplant werden. Ebenso
wichtig sindFührtraining so-
wie ein Anti-Scheu-Training
(sinnvoll kann bei letzterem
auch eine Gelassenheitsprü-
fung fürsPferdsein).
Wichtig ist auch, eine
Checkliste anzufertigen für
all das, was unbedingt mitkommen
muss. Dazu gehört ein voll ausgestat-
tetes Erste-Hilfe-Set sowohl für das
Pferd als auch für den Reiter. Außer-
dem in jedem Fall Pflegeausrüstung,
ganzwichtigdabeiderHufkratzer!Ein
Taschenmesserschadetebenfallsnicht.
Dazu kommt eine kleineHufschmied-
Ausrüstung mit Hufmesser, Nägeln,
Zange undwenn nötig einem Stollen-
schlüssel. Der Beschlag des Pferdes
sollte vor demRitt noch einmal über-
prüftwerden.
Fürs Pferdmüssennatürlich stän-
digHalfter undFührstrickmitgeführt
werden. Entwederman legt dieseüber
demZaumzeugan (esgibt jedochviele
Pferde,diesichdaranstören)oderaber
die Satteltaschemuss einmalmehr als
Unterbringungdienen. Sinnvoll ist au-
ßerdem nicht nur, dass der Sattel für
das Pferd mit einer passenden Sat-
teldecke oder Schabracke gepolstert
ist, sondern auch dass der Reiter be-
quem sitzt. Wer schon einmal einen
Ganztagesritt gemacht hat, weiß, wie
einem allein davon schon somanches
Körperteil schmerzen kann. VieleRei-
ter empfinden daher ein Schaffell auf
dem Sattel sehr angenehm. Aber wer
imWesternsattel reitet, hathierohne-
hin schoneinenVorteil gegenüberden
englischen Reitern. Schließlichmuss-
ten ja auch die Cowboys viele Tage im
Sattel verbringen…So ist er inSachen
Bequemlichkeit nach wie vor nahezu
ungeschlagen.
Sehrgut istes,einSmartphonemit
DieRoute
fürden
Wanderrittkann
perGPSermittelt
werden“
AlexandraKoch, Journalistin
re aus den unterschiedlichsten Grün-
denausderReihe tanztodersichnicht
wohlfühlt. Außerdem bekommt so je-
der noch einmal einen Eindruck vom
eigenenKönnenundkannsichbeiUn-
sicherheitgegebenenfallsnochzurück-
ziehen. Und auch wenn natürlich alle
beim Ritt Beteiligten gleichberechtigt
ihre eigeneMeinunghabendürfen, ei-
ner sollte als „Chef“ fungieren, der am
jeweiligen Tag sagt, wo es lang geht.
Das kann natürlich auch von Tag zu
Tagwechseln. Oderman bestimmt ei-
nen besonders erfahrenen Reiter, mit
dem alle gut auskommen, zum „Chef
vomDienst“.
Und dann ist noch etwas ganz be-
sonders wichtig: Die Form der Pferde.
Reitet man sein Pferd normalerwei-
senur eineStunde amTag?Hat es an-
sonsten abgesehen von etwas Weide-
gangkeineBewegung?Dannstehterst
einmal mehrwöchiges Konditionstrai-
ning auf dem Programm. Wie ein sol-
ches ablaufen kann, erfährt man bei-
spielsweise imBuch „Pferdegymnasti-
zieren:LeichteDressur in freierNatur“
vonReginaKäsmayr (BLV)oder„Gym-
nastik für Geländepferde (Handbuch
für Pferdebesitzer)“ von Sabine Küp-
per (Müller Rüschlikon). Um die rich-
tige Fütterung bei bestimmtenAnfor-
derungen geht es im „Praxishandbuch
Pferdefütterung: Situations- und art-
gerecht füttern, individuelle Rationen
zusammenstellen, Kondition nachhal-
tigverbessern“vonIngolfBender(Kos-
mos).
Auch sollten die Pferde, die beim
Wanderritt aufeinander treffen, recht-