Rubrik
Reiterkurier ·Mai 2014
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GefühlundTimingsindwichtig
Offenbar gibt es kein Ideen- und
Konzeptdefizit, sondern ein Erkennt-
nis-, Anwendungs- undHandlungsde-
fizit –geradebei den „Usern“, denRei-
tern und Pferdebesitzern selbst. Wir
sind Informationsriesen, aberRealisie-
rungszwerge. Der Umgangmit einem
anderenLebewesen scheint so proble-
matischzuseinwieniezuvor. DieKla-
genübermiserableTOP–Reiterundde-
motivierte Nachwuchsreiter nehmen
zu. Scharen von Reitern pilgern nach
wie vor in Seminare, um dort die Es-
senz gutenReitens kennen zu lernen.
So bewegt sich die Pferdewelt, doch
habe ich den Eindruck dass heutzu-
tage nicht nur die seit vielen Jahren
beschworenen Methoden noch nicht
richtig funktionieren, sondern dass
darüber hinaus dieVorzügederWahr-
nehmung des Einzelnen nicht mehr
funktionieren. Es kommt eben nicht
nur auf das Hören und Verstehen ei-
ner Technik an, sondern auch auf das
Gefühl undTiming,aufdasverantwor-
tungsbewussteAusprobierenundUm-
setzen.
Pferdeausbildung/Grundausbildung
lässt sichnicht ineinSchubladensystem
schieben,sie lehntsich jedoch immeram
LeitfadenderklassischenAusbildungan
unter der Berücksichtigung der Tages-
form des Pferdes. So vertrete ich keine
bestimmte Schule, sondernmir kommt
es darauf an, alle Ansätze zu überprü-
fenund aus ihnendasWesentliche, das
BrauchbareunddasBemerkenswertehe-
rauszufiltern.
Pferd, Reiter und Ausbilder müssen
gleichermaßen Freude auf dem ge-
meinsamenWeg haben – denn mit
einemLächelngeht es leichter!
text/fotos:o. radünz/medicavet
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DiePferdeausbildung
imFreiengibtab-
wechslung imTraining
GutesManagementbesteht
ausKenntnissen,Beobachtung,
VerständnisundKommunikation.Es istein
klarerundnotwendigerBeitragzumguten
Reiten!
OlafRadünz,AusbilderderklassischenDressur