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Reiterkurier ·Mai 2014
Reiter-Kurier-Spezial
Jungpferdeausbildung
mitOlafRadünz
„DaskleineGlückheißtGeduld!“ rätOlafRadünz (Aus-
bilderderklass.Dressur)WerkleineFortschritte imAus-
bildungsalltagwertschätzt,mussdasgroßeGlücknicht
mehr jagen, sondernkanndaraufvertrauen, dasses ir-
gendwannvonselbstkommt.
In keinem anderen Sport haben
wir sovieleSpartenunddochdreht es
sich immerumdasgleiche–dasPferd.
DieMedienüberfülltmitAusbildungs-
tipps, Tricks und Methoden, sodass
sich jeder für sich und seineMensch-
Pferd Beziehung das Beste heraus-
suche undseinenWegfinde.DasPferd
als Freizeitpartner, Statussymbol oder
SportathlethatseinenPlatz inunserer
Gesellschaftgefunden.DieZukunftder
Pferdescheintalsogesichert,habDank
der Veränderung der ökonomischen
Verhältnisse, die es mehr Menschen
ermöglicht, reitenzu lernen.
Lebensfreudebewahren
So stellt das Pferd eine wahre Be-
reicherung inunseremLebendar.Dan-
kenwollenwir es ihmmit der Verant-
wortung, diewirÜbernommenhaben,
welche das Vermeiden von schlech-
ter Tierhaltung und Verschleiß durch
gutesManagementbeinhaltet.Essollte
keinemSpaßmachen,einkrankesoder
unglücklichesPferdzutrainieren,denn
einmissmutiges Pferd ist nicht so er-
folgreichwie ein zufriedenes. Somüs-
senwir lernendieRechte einesTieres,
welches nicht für sich selbst sprechen
kannzu respektierenundmit anderen
Augenzubetrachten.Wirkönnenesals
Kommunikation eineArt Sprache von
HilfenamBodenundunterdemSattel
bezeichnen. Definitiv ist die Bezeich-
nung unwichtig, solange es ein Aus-
tauschvonBotschaften ist, die entwe-
der mit einemMenschen oder einem
Tierdazu führen inKlarheiteingegen-
seitigesVerstehenzuermöglichen.
Eines jeden Reiters Hoffnung ba-
siert darauf,mit demPferd einenDia-
log zu finden, bei dem sichReiter und
Pferd entwickeln können, -- also ei-
ne Erziehung undAusbildung aufHil-
fen,dieallmählich fortschreitetbishin
zu demPunkt, wo derDialog, dieHil-
fen, verstandenwerden, ohne langwei-
ligen, zänkischenMonolog.Wollenwir
denDialogmit dem Pferd finden, be-
nötigen wir zu aller erst die nötigen
Kenntnisse, sodass sich die Aufmerk-
samkeitdarausergibt.
MenschundPferdsindunterschiedlich
EineandereArthatandereBedürf-
nisse, Veranlagungen, Verhaltenswei-
senundEigenschaften. Hiermuss der
Reiter und Pferdebesitzer seiner Ver-
antwortung nachkommen, sein Wis-
sen / seine Kenntnisse zu erweitern,
umsichKlarheitüberseinPferdzuver-
schaffen, denn nur so lernt er Reakti-
onenzuverstehen.
Grundsätzlichgilt:EinPferdreagiert
fürsich immerrichtig!
Von Anfang an heißt es also die
richtigeBasiszuschaffen.
Vertrauensvoll,gefühlvollundkon-
sequent gestaltet sich der erste Um-
gangmit dem jungen Pferd und setzt
sichwährendderAusbildung fort.
Wiekannpsychischeundphysische
Losgelassenheiterreichtwerden?
Die Basisarbeit am Boden und an
der Hand orientiert sich an den psy-
chischen und physischen Stärken und
holt das Pferd an seinem Ist Zustand
ab. Ausschlaggebend für die Schulung
des jungen Pferdes an der Hand/Lon-
ge/Sattel istauchderCharakter,daher
habe ich aufgehört den Ausbildungs-
stand eines Pferdes am Alter fest zu
machen–nursoerreichtmanauchdie
psychischeundphysischeLosgelassen-
heitbei gleichbleibenderMotivation.
Es ist nicht maßgebend nach ei-
ner bzw. der FN oder Barockausbil-
dungsskalazugehen–unterschiedlich
und individuell gestaltet sich der Aus-
bildungsweg des Einzelnen und wird
vomtäglichen IstZustandvorgegeben.
DieBasis istunabdingbar inderAusbil-
dung, stellt diese den täglichen roten
Leit -Faden dar an denman sich hält!
„Würdeman jedenTag 1%verbessern
wäre nach 100 Tagen die Ausbildung
abgeschlossen,“ dies ruft in unser Be-
wusstsein, dass sich der tägliche Fort-
schritt der Ausbildung eines Pferdes
imPromilleBereichbewegt und somit
kleinste Verbesserungen im Umgang
und der täglichenArbeit belohnt wer-
den müssen. Ich erinnere mich gern
an eine Aussage des bekannten Reit-
meisters Egon von Neindorff, dieser
sprach von einem „Orchester der Hil-
fengebung“ – so beschreibt er sehr
schöndieTatsache das nur das exakte
punkt-undzeitgenaueZusammenspiel
allerHilfendesReiters, sowiedasVer-
stehender selbigendurchdasPferdzu
einem harmonischen Gesamtbild von
PferdundReiter führenkann.
OlafRadünzundCar-
tujanobei derArbeit
amBoden
DieAusbildungbei
OlafRadünz ist ras-
seunabhängig