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Reiterkurier · Februar 2015
P f erdestal l heut e
„Als Anfang der 90er Jahre Paddock-
boxen bei weitem noch nicht Stand der
Dinge waren, bauten wir als einer der
Ersten inunserer Region einen Stall mit
24 Boxen, davon 12 mit großen Pad-
docks. Die Paddocklänge beträgt heu-
te nach einigen Veränderungen sieben
Meter. Der ursprüngliche Natur-Bo-
denbelag wurde befestigt. Dabei wurde
der Sandanteil im Beton reduziert um
im glatt gezogenen Boden eine gewisse
Struktur zur behalten und die Regen-
wasserabfuhr zu verbessern. Die Um-
randung wurde aus einem massiv ver-
schweißten Stahlrohrsystem gefertigt
ohne separate Verbindungssysteme
mit Ecken und Kanten. Die Klapptüren
wurden ebenfalls auf Schiebetüren um-
gestellt, mit teilweise gebündelter mo-
torisierter Schließtechnik, jedoch wird
schon seit einigen Jahren auf das alla-
bendliche Schließen der Paddocktüren
verzichtet, aus Gründen der Frisch-
luft und besseren klimatischen Bedin-
gungen im Stall, gerade in den heißen
Sommermonaten.“
Hier kann jedes Pferd selbst ent-
scheiden, ob es lieber drinnenoder drau-
ßen sein mag. Neben viel Frischluft bie-
tet der Paddock auch Bewegungsmög-
lichkeiten und einen Blick auf die Welt.
Worauf zu achten ist: Auf dem
Paddock sollte man Grasbewuchs un-
bedingt verhindern. Dieser kann dazu
führen, dass das Pferd durch das Fres-
sen eine Sandkolik erleidet.
Grundbedürfnis Nummer 4: Bewegung
– draußen
Die moderne Pferdehaltung steht
dafür, dass die Tiere sich so viele Stun-
den wie möglich am Tag bewegen
sollten. Das heißt:Weide- und Paddock-
gang zu jeder Jahreszeit, Spaziergänge
an der Hand, Reiten. Und natürlich ei-
ne pferdegerechte „Wohnung“. Oft ist
die Box nicht zu umgehen, aber wo es
irgendwie möglich ist, sind Paddockbo-
xen, Offenstall und der neuerdings viel
beworbene Bewegungsstall bzw. Aktiv-
stall die besten Alternativen.
In Letzterem wird das Pferd bei-
spielsweise bei der Futtersuche aktiv
bewegt. Diese Haltungsform kommt
dem natürlichen Leben in der Steppe,
welches heute kaum noch ein Pferd er-
lebt, recht nahe. Wichtig ist, dass auch
in einem Bewegungsstall oder Offen-
stall jedes Pferd „seinen“ Bereich hat, in
demes entspannen kann und nicht von
seinen Artgenossen gestört wird. Gera-
de rangniedere Tiere haben sonst ein
Leben, das ebenfalls nicht als pferde-
gerecht angesehen werden kann. Doch
mit der eigenen kleinen „Wohnung“, in
welche die anderen nicht folgen kön-