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Reiterkurier · Februar 2015
xen im Stall ein Fenster nach draußen
haben. Dies ist inzwischen zum Glück
auch für die meisten Turnierpferde
Standard. Selbst bei der Spanischen
Hofreitschule in Wien, die für ihr altes
Gemäuer mitten in der Stadt bekannt
ist, denkt man mittlerweile in die rich-
tige Richtung: „Da unsere traditionellen
Ställe auchweiterhin in Benutzung blei-
ben, bekommen die Pferde nach dem
Rotationsprinzip immer wieder eine
Außenbox mit Blick in den Hof. Auch
behalten sie die gleichen Boxennach-
barn, zu denen sie soziale Kontakte auf-
bauen können. Und mehrmals im Jahr
geht es für dieHengste auf mehrereWo-
chen bis Monate in „Weideurlaub“. Bei
uns in Wien werden sie dagegen täglich
spazieren geführt.“, bekommt man bei
einer Führung durch dieWiener Hofrei-
tschule von den dortigen Bereiternmit-
geteilt. Auch hier geht es also aktuell
deutlich pferdefreundlicher zu, als noch
vor einigen Jahren.
Geschlossene Gitterboxen verhin-
dern den Kontakt von Boxen-Pferden
zu ihren Artgenossen. Man sollte be-
denken, dass die tagsüber gut offen
gelassen werden und nur mit einem
festen Strick oder speziellen Boxen-
vorhang verschlossen werden kön-
nen. Zwischen den Pferden müssen
Gitter nicht sein. Wenn man sich den-
noch für Gitter entscheidet, sollten die
einzelnen Stangen einen relativ groß-
en Abstand voneinander haben, damit
der Sozialkontakt (beschnuppern…)
dennoch möglich ist.
Mindestmaß für eine Box eines
durchschnittlich großen Warmblüters
sind 3,50 Meter x 3,50 Meter. Es gilt
generell, dass die Boxenlänge demdop-
pelten Stockmaß des Pferdes entspre-
chen sollte.
Fehlende Sozialkontakte können
den gesamten Organismus des Pferdes
belasten, denn als Herdentiere sind sie
schon durch die Evolution bedingt nie-
mals gern allein.
Grundbedürfnis Nummer 3: Licht
Wie fühlen Sie sich, wenn Sie den
ganzen Tag in der dunklen Wohnung
sitzen, weil es draußen regnet, stürmt
und schneit? Richtig, dasWetter schlägt
vielleicht nicht amersten Tag, wohl aber
nach einer Weile, gehörig aufs Gemüt!
Die künstliche elektrische Beleuchtung
hilft da auch nur noch wenig, selbst
wenn diese teils heute erstklassig natür-
liches Licht simuliert. Deshalb gilt: Stall-
beleuchtung ist zwar fast immer nötig,
jedoch essentiell ist für das Pferd das
Licht von draußen – sei es nun sonnig
Absolut Wichtig: Wasserversorgung
Durch die freizügige, offen angelegte Stallgestaltung herrscht
beim Pferd nahezu Außentemperatur. Gesundes Klima für das
Tier, Wassertränken jedoch müssen deswegen für den Winter
sicher vor Frost sein.
Ein isolierter Thermoeimer ist die einfachste Variante, Wasser für
längere Zeit eisfrei zu halten. Daneben gibt es beheizbare Selbsttränken, die sogar
bis – 30 Grad funktionieren. Aber Vorsicht: nicht nur die Tränke selber muss frostfrei
sein, sondern auch die Zuleitung. Bei Neubauten deswegen die Wasserleitung im
frostfreien Bereich im Erdboden verlegen. Bei oberirdischen, bereits vorhandenen
Leitungen schützt eine Rohrbegleitheizung vor dem Einfrieren.
U
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s
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Nähere Informationen
zum Thermoeimer
finden Sie unter
www.thermoeimer.de(Bild links).
Das Bild rechts zeigt
ein Beispiel für eine
beheizbare Selbstträn-
ke ("Nelson-Tränke" der
Firma Texas Trading)
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