

Reiterkurier · Februar 2015
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P f erdestal l heut e
oder regnerisch, es muss immer in den
Stall dringen. 1/15 der Stallfläche sollte
im Minimum Fensterfläche sein, bes-
ser ist mehr! Die Helligkeit sollte tagsü-
ber mindestens 80 Lux (Einheit der Be-
leuchtungsstärke) betragen.
Die Zeiten dunkler und muffiger
Ställe sollten schließlich schon lan-
ge vorbei sein! Pferden macht auch
im Winter keineswegs der Blick in den
Schnee etwas aus. Sie haben eine er-
staunlich hohe Temperaturtoleranz,
was ebenfalls in ihrem ehemaligen
Steppenleben begründet liegt. Deshalb
sollte man niemals vom Menschen auf
das Pferd schließen. Es wird immer
die Minusgrade draußen dem Leben
im warmen Stall vorziehen. Der Fell-
wechsel sorgt schließlich dafür, dass
die Pferde im Winter den perfekten
Schutz vor Kälte haben. Geschorene
Pferde können mit einer warm gefüt-
terten Decke ideal geschützt werden.
Sonnenlicht ist für Pferde essentiell
und beeinflusst ihren gesamten Stoff-
wechsel positiv. Elektrisches Stalllicht
vermag dies nicht zu leisten, da die Son-
nen-UV-Strahlung fürs Pferd hohe Be-
deutung hat: Es fördert die Bildung des
wichtigen Vitamins D3, welches nur in
ausreichendem Maße erzeugt werden
kann, wenn das Pferd zu jeder Jahres-
zeit 4-6 Stunden Tageslicht bekommt.
Zu wenig Licht kann schwerwie-
gende Wirkung haben. Der Stoffwech-
sel des Pferdes kann ebenso aus den
Fugen geraten wie die Blutbildung. Di-
es führt bei manchen Pferden zu Blut-
armut, auch die Fruchtbarkeit kann
eingeschränkt sein.
Box mit Paddock – das Heimmit
Terrasse
Besser noch als eine Box mit Fen-
ster ist eine Paddockbox mit Mög-
lichkeit, nach draußen zu gehen.
Die Pferde sind zwar nachts meist in
ihrer geschlossenen Box, doch mor-
gens wird diese zum Paddock hin ge-
öffnet, so dass das Pferd ausreichend
frische Luft und Bewegung hat (Wei-
degang ist natürlich dennoch unver-
zichtbar!). Auch die Schweizer Vielsei-
tigkeitsreiterin Teresa Stokar hat sich
für diese Haltungsform entschieden:
„Meine Pferde stehen in einem Stall
mit Auslauf, wo sie immer raus und
rein können wie sie gerade wollen. An
einem Stall ist mir wichtig, dass es sau-
ber und hell ist, genug und sauberes
Einstreu vorhanden ist und dass die
Pferde Kontakt zu anderen Pferde ha-
ben, dass sie auch ein bisschen mitei-
nander rangeln können.“
Der Reitverein am Schwanberg in
Großlangheim im bayerischen Unter-
franken, einer der Sieger im deutschen
FN-Wettbewerb „Unser Turnier soll
besser werden“, hat sich in Sachen Pad-
dockbau vielfältig Gedanken gemacht: