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Reiterkurier · Februar 2015

A

m wichtigsten sind viel

Licht und frische Luft

zu jeder Jahreszeit so-

wie der intensive Kon-

takt zu Artgenossen.

Was es sonst noch zu beachten gibt,

möchte dieser Artikel gern vermitteln

und einige Tipps zur praktischen Um-

setzung geben: Denn zu allererst sollte

man nach den Grundbedürfnissen des

Pferdes vorgehen, wie es diese schon

seit Jahrtausenden hat.

Wer seinen Stall umbauen möch-

te, muss sich häufig allerdings mit di-

versen rechtlichen Vorschriften herum-

schlagen. Dabei sollte man nicht darauf

verzichten, zuvor einen rechtskundigen

Fachmann miteinzubeziehen. Das er-

spart später viele Sorgen oder schlimm-

stenfalls sogar einen Baustopp.

Bedürfnis Nummer 1: Frische Luft,

sauberer Stall

Das Wort „Stallmief“ dürfte es ei-

gentlich gar nicht geben – denn ein

Stall sollte nicht streng riechen. Doch

kommt man immer wieder in Stal-

lungen, bei deren Anblick man alles an-

dere als positiv überrascht ist.

Das bekannteste Schadgas im Pfer-

destall ist Ammoniak, der über den

Urin und Kot des Pferdes freigesetzt

wird. Ammoniak fördert nicht nur Er-

krankungen der Atemwege, sondern

auch der Hufe, wie etwa Strahlfäu-

le, sowie Augen- und Schleimhautrei-

zungen. Bei extremen Werten können

sogar Herz und Kreislauf negativ be-

einflusst werden. Die Ammoniakkon-

zentration sollte in der Luft niemals

höher als 10 ppm sein (Parts per Mil-

lion) – was gegebenenfalls mit spezi-

ellen Geräten ebenso nachgeprüft wer-

den kann, wie die Konzentration von

Kohlendioxid, welches im Stall ebenso

anzufinden ist (in Ordnung sindWerte

unter 1.000 ppm).

Frischluft ist im Stall demnach

essentiell. Allergien entstehen allzu

leicht, wenn Pferde zu viel der Stallluft

ausgesetzt sind. Ställe sollten niemals

beheizt werden, sondern so luftig sein

wie möglich – auch wenn es demReiter

anders lieber wäre.

Man unterscheidet zwischen of-

fenen und geschlossenen Ställen. Of-

fene Ställemüssen nicht nur Offen- und

Paddockställe sein, sondern dies kann

auch auf Boxen zutreffen, die direkt auf

einem Innenhof angelegt wurden und

bei denen die Pferde direkten Blick auf

das Geschehen draußen haben.

Geschlossene Ställe dienen dem

Wärmeschutz (für den Menschen!).

Man wünscht sich, dass die Tempe-

raturschwankungen nicht allzu groß

sind. Dem Pferd würde dies norma-

lerweise wenig ausmachen, dem Men-

schen sehr wohl… Wer einen solchen

Stall hat, muss darauf achten, dass die

Luftbewegung und der Luftaustausch

funktionieren.

Zugluft sollte vermieden werden,

um dadurch nicht Erkrankungen beim

Pferd (Erkältungen, Bronchitis…) zu

verursachen. Doch häufig hat hier-

vor auch der Halter mehr Panik, als

das Pferd jemals erkranken könnte…

Pferde, die regelmäßig nach draußen

kommen, haben normalerweise ein er-

staunlich gutes Immunsystem.

Eine gute und günstige Lösung

kann ein schwerer Lamellenvorhang

sein, wie man ihn beispielsweise aus

P f erdestal l heut e