Mineralfutter
Pferde brauchen in normalem Um-
fang Minerale. Bei einer ausreichen-
den Heufütterung mit Weidegang mit
5 Stunden Fresszeit täglich in Nicht-
mangelgebieten mit ausreichendem
Angebot an Jod, Selen usw. und ge-
ruhsamem Tagesablauf brauchen Sie
in der Regel gar kein Mineralfutter zu-
zufüttern.
Auskunft darüber, ob ein Mangel-
gebiet vorliegt, erteilt das zuständige
Landwirtschaftsamt. Eventuell sollte
man Bodenproben nehmen und unter-
suchen lassen. Im Winter lässt der Ge-
halt an Betakarotin imHeu nach. Dann
Karotten, Karottenschnitzel oder Vita-
min A-Pulver zufüttern.
Heu älter als ein Jahr hat weniger
Vitamin E. Deswegen hier täglich 50 bis
100 Milliliter kaltgepresstes Weizen-
keim-, Distel- oder Sonnenblumenöl
unter das Futter geben. Stallpferden
ohne täglichen Auslauf in freier Natur
sollten Sie Vitamin D zugeben.
Hart, d.h. mehr als zwei Stunden
am Tag arbeitende Pferde verlieren mit
dem Schweiß Mineralien und Spuren-
elemente. Natrium und Chlor können
am Salzleckstein ausgeglichen werden,
eine Vielzahl anderer Stoffe nicht. Sie
müssen ersetzt werden. Dazu kannMi-
neralfutter in nicht großen, genau ab-
gewogenen Mengen gut sein.
Als Richtgrößen für unschädliche Mi-
neralfutterzugaben können gelten:
•
Großpferd: Täglich maximal
60 Gramm
•
Kleinpferd oder großes Pony:
Täglich maximal 40 Gramm
•
Kleines Pony: Täglich maximal
20 Gramm
FFP-JAHRESTAGUNG 2014: FÜTTERUNG UND GESUNDHEIT DES PFERDES
Die FFP-Jahrestagung 2014 (Verein zur Förderung der Forschung im Pferdesport e.V.) wird das Thema „Füt-
terung und Gesundheit des Pferdes“ haben. Die Jahrestagung findet vom 09. bis 11. Mai 2014 inMünster und
Umgebung statt. Acht FFP-Mitglieder mit den unterschiedlichsten Pferdeinteressen und -berufen suchten
aus 55 deutschsprachigen Doktorarbeiten über Pferdethemen aus dem Jahr 2012 und dem 1. Quartal 2013
Arbeiten aus, die in Vorträgen präsentiert werden. Unter den Gästen: Manfred Coenen. Er ist Tierarzt und
hat jahrelang am Institut für Tierernährung der Tierärztlichen Hochschule Hannover geforscht und gelehrt.
Seit 2005 ist er Professor am Institut für Tierernährung, Ernährungsschäden und Diätetik der Universität
Leipzig. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich wissenschaftlich mit der Fütterung des Pferdes und ist Lieb-
haber des Ardennerpferdes. Ellen Kienzle studierte Tiermedizin in Hannover und ist seit 1993 Inhaberin des
Lehrstuhls für Tierernährung und Diätetik der Ludwig-Maximilian-Universität München. Ihre Forschung zum
Pferd spannt einen weiten Bogen von der Verdaulichkeit von Stärke, über die Amlyaseaktivität im Pankreas,
Dünn- und Dickdarm, den Energiebedarf und die Energiebewertung, der Pathophysiologie der Verdauung
(z.B. Kotwasser) bis hin zu sehr praxisnahen Themen wie der Umsetzung des für Quarterhorses entwickel-
ten Body Condition Score auf andere Rassen oder eine verbesserte Gewichtsschätzung durch Messungen.
Wenn schon Leckerli,
dann immer solche, die
für Verdauung und Stoff-
wechsel förderlich sind
Als Salzleckstein eignet sich ein
Himalaya-Salzleckstein oder
ungebleichtes Meersalz und
Steinsalz ohne chemische
Zusätze mit ca. 10 % na-
türlichen Mineralstoffe
und Spurenelemente.
Einstreu
Stroh und Heu wird am
häufigsten als Einstreu
verwendet. Stroh ist ne-
ben dieser Eigenschaft
außerdem eine Raufutter-
grundlage, da das Pferd am
Stroh knabbern und es da-
durch als sinnvolle und art-
gerechte Beschäftigung nutzen
kann.
Für die Mindestanforderungen
über die Liegeflächen für Pferde hat der
Gesetzgeber feste Regeln bestimmt. Die
Tiere müssen auf trockenen, rutschfes-
ten und eingestreuten Flächen liegen
SCHLANK I N DEN F RÜHL I NG
Reiterkurier · Januar 2014
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