Reiter-Kurier September 2014 - page 20

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Reiterkurier · September 2014
Reit-
M
it dem Verschwin-
den der Pferde
aus dem täg-
lichen landwirt-
schaftlichen All-
tag jedoch wurde vieles anders: Kinder
konnten Pferde meist nur noch in Reit-
schulen erleben.
Der dortige Unterricht hat sich
stetig weiterentwickelt. Heute müssen
Reitlehrer viel pädagogisches Geschick
an den Tag legen, um den Ansprüchen
von Eltern und der Deutschen Reiter-
lichen Vereinigung (FN) zu genügen.
Wie der Weg zum geprüften Reit-
lehrer aussieht, was guten Reitunter-
richt heute ausmacht und wie man
Kindern und Erwachsenen Freude am
Pferd vom ersten Moment an vermit-
teln kann – darauf möchte dieser Arti-
kel eingehen. Hinzu kommen Tipps zur
Reitausbildung für Kinder, von Dres-
sur-Kaderreiterin Uta Gräf.
Der Weg zum professionellen
Reitlehrer
In der Ausbildung zum Reitlehrer
ist es möglich, den Schein zum Trai-
ner C, B sowie A zu machen. In sämt-
lichen Prüfungen werden die Kompe-
tenzen des Reitlehrers abgefragt. Die
wichtigsten sind die Fachkompetenz
(das Wissen rund ums Pferd und Rei-
ten), die Vermittlungskompetenz (Wie
erteile ich den Unterricht und bringe
Inhalte an den Auszubildenden?) so-
wie die Sozialkompetenz (mensch-
licher Umgang sowohl mit Einzelper-
sonen als auch mit Gruppen).
Ein Reitlehrer muss fachlich in al-
len Bereichen des Reitsports zumin-
dest grundlegend bewandert sein. Die
Reitpädagogik
Begeben wir uns auf eine
Zeitreise zurück ins Jahr 1950: Damals
wuchsen Kinder auf dem Land einfach
mit Pferden auf. Bereits als Kleinkinder
saßen sie auf dem Rücken mächtiger
Kaltblutpferde und fanden so einen
ganz natürlichen Zugang zu ihnen. Über
Leichttraben und den richtigen Sitz
dachte kaum einer nach, das entwickelte
sich einfach nach und nach von selbst.
Zucht betrifft ihn vermutlich im Alltag
wenig oder kaum, dafür umso mehr
sportliche Aspekte der unterschied-
lichsten Leistungsgrade. Außerdem ist
es für jeden Reitlehrer wichtig, auch In-
halte der Haltungs- und Gesundheits-
lehre beim Pferd zu kennen. Wemwür-
de ein Ausbilder nutzen, der nur unzu-
reichend erkennt, dass das Pferd eines
Schülers nicht fit ist?! Auch rechtliche
Kenntnisse über das Reiten imGelände
oder auf bestimmtenWegen sind wich-
tig. Außerdem muss der Reitlehrer in
T i t e lthema : Re i tpädagog i k
Spaß und gleichzeitig
Sicherheit sindmir
besonders wichtig“
Uta Gräf, Dressurreiterin
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