24
Reiterkurier · September 2014
T i t e lthema : Re i tpädagog i k
mitteln, was auf dem Pferd geschehen
soll.
Das spielerische Training an der
Longe ist zunächst wichtig, um Sicher-
heit auf dem Pferderücken zu bekom-
men. „Kleine Kinder kennen meist zu-
nächst keine Angst – diese entsteht
erst, wenn man einmal unsanft vom
Pferderücken befördert wurden“, so
Christina Petzold vom FN-geprüf-
ten Reit- und Sporthotel Eibenstock
in Sachsen. „Bei der ersten schlechten
Erfahrung sind die Reaktionen unter-
schiedlich: die meisten Kinder steigen
sofort wieder in den Sattel, manch an-
dere haben aber so große Angst, dass
die Faszination Pferd beendet ist. Un-
sere Aufgabe ist es, die Reitausbildung
so zu gestalten, dass die Gefahr mini-
mal gehalten wird. Das heißt, wir ver-
suchen immer, Reiter und Pferde so
zuzuordnen, dass es passt. Natürlich
kann man nie vermeiden, dass ein
Pferd auch mal scheut – schließlich
sind es Fluchttiere. So ist es wichtig,
den Kindern ein sicheres Gefühl zu ge-
ben, sodass sie auch im Ernstfall rich-
tig reagieren können.“
Auch um schlechte Erfahrungen zu
vermeiden, ist in den ersten Reitstun-
den (und auch später) der richtige, ru-
hige Lehrmeister Pferd besonders
wichtig. Auf seinem Rücken darf es in
den ersten Reitstunden kein Problem
sein, zu turnen, Sitzübungen zu ma-
chen und vielleicht auch mal auf ihm
zu stehen. All das fördert die Bezie-
hung zumPferd,
sodass es ganz
selbstverständ-
lich wird, in al-
len Grundgang-
arten, die man
bereits an der
Longe erlernen
sollte, die Balan-
ce zu halten. Kindern fällt dies ganz na-
türlich deutlich leichter als Erwachse-
nen! Auchmit Leichttraben haben Kin-
der erstaunlich wenige Probleme.
„Das spielerische Erlernen finde ich
ganz besonders wichtig“, sagt Doppe-
lolympiasiegerin Ingrid Klimke, selbst
Mutter von zwei reitbegeisterten klei-
'3
3(75$ 'N55
3IHUGHZLUWVFKDIWVPHLVWHULQ
&+,521 /HKUHULQ
'LH $GUHVVH IU GHQ :HVWHUQ
XQG )UHL]HLWUHLWHU
3IHUGHDXVELOGXQJ
5HLWVWXQGHQ 5HLWNXUVH
Ì
Westernreitkurs für Fortgeschrittene
Ì
Allgemeine Rittigkeit und Gymnastizierung
auf Anfrage
Ì
Geländereitkurs
auf Anfrage
Ì
Anfängerschulung nach dem Marburger-Modell
auf Anfrage
Ì
Weitere Kurstermine und Seminare sowie Verkaufspferde
auf Anfrage
Informationen und Anmeldung:
3RVWDQVFKULIW 3HWUD 'UU 6S|FNHU 6WUDH
5DXEOLQJ
+DQG\
)D[
( 0DLO LQIR#SHWUDGXHUU GH ,QWHUQHW ZZZ SHWUDGXHUU GH
*HVWW /DXI]RUQ
/DXI]RUQ 2EHUKDFKLQJ
nen Töchtern. „Jedes Kind sollte meiner
MeinungnacheineWeile voltigieren.Das
fördert die Balance enorm! Auch Reiten
ohne Sattel ist eine tolleMöglichkeit, um
das Pferd fühlen zu lernen.“
Gruppenstunden und
Einzelunterricht
„Das Reiten ohne Sattel hat mir im-
mer viel Spaß gemacht“, sagt auch Eu-
ropa- und Weltmeisterin Meredith Mi-
chaels-Beerbaum. „Inmeiner Reitschu-
le Foxfield stand immer die Abwechs-
lung im Vordergrund. Reiterspiele und
Springen ohne Sattel waren wichtige
Bestandteile des Unterrichts.“
Klimke bestätigt: „Abwechslungs-
reich und vielseitig müssen die Reit-
stunden gestaltet sein…sonst wird
Kindern schnell langweilig und sie ver-
lieren das Interesse. Dazu gehört aber
nicht nur das Reiten, sondern auch
Theorie – und zwar so verpackt, dass
Kinder sie gerne lernen! Wichtig ist
dabei, dass sie auch alles über die Pfer-
desprache lernen, sodass sie ihr Pony
oder Pferd besser verstehen können.
Abwechslungsreich
und vielseitig
müssen die Reitstunden
für Kinder gestaltet sein“
Ingrid Klimke, Doppelolympiasiegerin