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Reiterkurier · September 2015

Was bringt uns Horsemanship?

Als unsere Urahnen durch die unwirtlichen Steppen zogen und zu Fuß große Tiere gemeinschaft-

lich jagten, war das Pferd zunächst einfach ein Beutetier unter vielen.

I

mVerlauf der Entwicklung, als die

Menschen sesshaft wurden, war

das Pferd über die Jahrtausende in

Ackerbau undViehzucht ein unentbehr-

licher Arbeitskamerad. Und so wie die

verschiedenen Berufe ihre Entwicklung

nahmen, waren die Zugpferde ebenso

wie die Reitpferde selbstverständliche

Begleiter des Menschen. Bis heute fin-

det man im gesamten Wortschatz der

zivilisierten Sprachen zahlreiche Aus-

drücke, die zeigen wie verinnerlicht das

zusammen Sein mit den Pferden ist:“

Dich sticht wohl der Hafer“, „Über die

Stränge schlagen“ etc..

Obwohl in manchen Kreisen die

klassische Reiterei etwas scheel ange-

sehen wird,verbindet uns doch fast al-

le ein archaisches Grundgefühl der So-

lidarität und der Dankbarkeit gegenü-

ber dem Mitlebewesen Pferd, eine Be-

wunderung für seine Kraft, Anmut und

die Eigenschaft uns die Augen für die

Fülle der Natur zu öffnen.

Gab es die meiste Zeit über Fach-

personal, für Haltung dieser wunder-

vollen Geschöpfe, das hauptberuflich

alle Sorgfalt anwandte um die Pferde

wieder aufzupäppeln, wenn ihre ad-

ligen oder soldatischen Reiter sie her-

genommen hatten, ist es heute eine

Herausforderung für den modernen

Pferdehalter und Reiter sein(e) Tier(e)

artgerecht und umfassend zu versor-

gen. Und dennoch Zeit zu finden für

die Inhalte, die er sich wünscht.

Und um diese Synthese möglichst

human und effektiv zu Gestalten, be-

dient er sich des Horsemanship.

Die Pferde danken uns unsere

Auseinandersetzung mit ihren Be-

dürfnissen mit schnellerer Abruf-

barkeit der Losgelassenheit, bes-

serer Regeneration nach hoher An-

forderung, müheloserer Lernbereit-

schaft und ihrer freundschaftlichen

Verbundenheit und Treue.

Linda Tellington-Jones und Mon-

ty Roberts haben der modernen Ent-

wicklung, das Pferd wirklich verstehen

zu wollen, vor mehreren Jahrzehnten

die Bahn gebrochen und zahlreiche Aus-

bilder entwickelten geniale Lernmetho-

den. Hierbei geht es darum, das rela-

tiv fremde Wesen zu respektieren und

sein Erleben zu verstehen und seinen

Alltag und seine Arbeitszeit so zu for-

men, dass ein erfolgreiches, freudiges

Miteinander erlebt werden kann.

Der Gesichtspunkt, der hierbei oft

übersehen wird ist,dass man bei wel-

cher Ausbildungsweise auch immer ja

mit dem eigenen Befinden als Mensch

maßgeblich die Qualität des miteinan-

der Seins beeinflusst.

Daher sind bei den Körperarbeits-

kursen in Schönerting, bei den Reit-

kursen am Samainhof, und bei der Pi-

caderoarbeit Sepp Schleichers unser

Energiehaushalt ebenso im Focus wie

der Ausbildungsstand des Pferdes.Die

emotionale Beglückung, die Inspira-

tion, die Heilung der seelischen Wun-

den, die uns der Berufsalltag manch-

mal schlägt, all das können wir erfah-

ren, wenn wir für Horsemanship bei

einfühlsamen, sorgfältig ausgebildeten

Profis in die Lehre gehen.

Hier beginnt das Horsemanship

nicht mit dem Unterricht oder in der

Arbeitseinheit, sondern das gesamte

Setting wird bewusst gestaltet.Sei es

dem Pferd Sicherheit zu geben beim

Aufhalftern und Rausholen aus Stall

und Weide, bleibt es im Wohlfühlbe-

reich. Und nach dem Training wird es

beschützt in die Pause entlassen.

Um das Angebot diesbezüglich zu

erweitern, bieten wir in Schönerting

und am Samainhof die Ausbildung

zum Herzensreiter an.Auch für (noch)

Nichtreiter und Gespannfahrer ent-

steht durch Horsemanshipausbildung

Lebensqualität und Lebensfreude. Di-

ese kommt auch unter härteren Bedin-

gungen wie sie z.B. der Turniersport

oder der Profiberitt uns abverlangt ,

zum Tragen und verbessert Gesund-

heit von Pferd und Reiter.

Nähere Informationen unter

www.reiterhof-schoenerting.de

text/foto:

k. azhar/samainhof

Freireiten mit tempe-

ramentvollem Island-

zuchthengst: Manfred

Menges pflegt mit

„Smyrill von Asbeck“

eine echte Männer-

freundschaft.

Report Horsemansh i p