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Reiterkurier · September 2015

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Leithengst gemeinsam mit einer Leit-

stute, die alleinige Macht und Führung

über einen gesamte Herde hat, hinfäl-

lig. Vielmehr handelt es sich bei einer

Pferdegruppe um ein komplexes sozi-

ales Gefüge mit unterschiedlichen Be-

ziehungsstrukturen. Der Status der

Mitglieder ist abhängig von Faktoren

wie Umwelt, Nahrungsangebot, Ras-

se oder auch den individuellen Fähig-

keiten. Es geht hierbei also nicht aus-

schließlich um Dominanz oder den

höchsten Rang, sondern um ein sinn-

volles und soziales Miteinander, um ei-

ne Gemeinschaft in der jeder von den

spezifischen Fähigkeiten des anderen

profitiert, was letztlich die Lebensqua-

lität aller Mitglieder erhöht. Neben gu-

ten Führungsqualitäten, die in einer

Herde nur wenige Mitglieder haben,

kommt es an auf Eigenschaften wie

Kooperation und Fairness, Lebenser-

fahrung, Einhaltung von Regeln und

Grenzen, Respekt und nicht zuletzt

auch auf die Stimmungslage der ein-

zelnen Tiere.

NH sollte für jeden der mit Pferden

zu tun hat eine Lebenseinstellung sein,

denn außer Partnerschaft zwischen

Zwei- und Vierbeiner bedeutet es auch,

dass es nicht nur schwarz - weiß beim

Umgang mit Pferden gibt. Vielmehr

gibt es zahlreiche verschiedene Farbnu-

ancen für den respektvollen und fairen

Umgang mit dem Partner Pferd. Jedes

Pferd sollte als eigene Persönlichkeit

betrachtet werden, mit eigenen Vorlie-

ben, Abneigungen, Stärken und Schwä-

chen, die es gilt zu berücksichtigen.

Nur wenn Ausbildung und Trai-

ning an Charakter, Typ und die indi-

viduellen Bedürfnisse eines Pferdes

berücksichtigt werden, kann sich ei-

ne harmonische Pferd-Mensch Bezie-

hung entwickeln.

text/fotos:

m. b.ölts

Report Horsemansh i p