Reiterkurier · März 2014
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ie Umstellung von
der Winterfütterung
im Stall auf das saf-
tige Weidegrün sollte
sorgsam und in al-
ler Ruhe geschehen, denn schon allein
der Fellwechsel ist für den Organismus
ein Kraftakt. Außerdem sollte sich je-
der Pferdebesitzer bevor es ab ca. Ende
April/Anfang Mai auf die Weide geht,
darum kümmern, diese instand zu set-
zen und Pflegemaßnahmen durchzu-
führen.
Die wichtigsten Punkte zur
Weidepflege im Frühjahr
Ein häufiger Fehler von Reitern
und Pferdebesitzern ist, dass sie viel zu
spät im Jahr damit beginnen, sich über
die Weidepflege Gedanken zu machen
– wenn es endlich soweit ist, drängen
Gänseblümchen und Co. längst nach
draußen und eigentlich möchte man
dem Pferd auch schon den einen oder
anderen Weidetag gönnen. Doch lei-
der ist die gründliche Vorbereitung
mal wieder im Alltagsgeschäft unter-
gegangen…
Um dies zu verhindern, kann ein
detaillierter Weidemanagement-Plan
helfen. Sehr gute Tipps gibt das Buch
„Praxishandbuch Pferdeweide“ von In-
golf Bender. 2013 erschien bereits die
vierte, überarbeitete Auflage im deut-
schen Kosmos Verlag. Wer eine Weide
ganz neu anlegen möchte, kann dieses
Buch ebenso gut nutzen, wie alle, die
an einer guten Weidepflege interes-
siert sind – es lässt kaumDetailthemen
offen. Hier sei aber nur der Manage-
ment-Plan erwähnt, der beispielsweise
bereits für den Monat Januar Hecken-
und Baumschnitt vorsieht. Ökologisch
besonders wertvoll sind Mischhecken,
die aus unterschiedlichen Strauchge-
hölzen mit Laub- und Nadeln zusam-
mengefügt werden. Hier fühlen sich
auch Kleintiere wie Insekten oder Vö-
gel wohl. Für Pferdeweiden sind bei-
spielsweise Holunder oder Weißdorn,
Weiden (knabbern Pferde sehr gern)
oder Hainbuchen optimal. Wer eine
Hecke ganz oder in Teilen neu anpflan-
zen möchte, sollte dies etwa im März
tun. Besonders wichtig ist regelmä-
ßiges und gründliches Bewässern zum
Anwachsen. Wer sich selbst nicht um
all das kümmern möchte oder kann:
Gärtner bietenHeckenpflanzungen oft
relativ kostengünstig an!
Im Februar ist die richtige Zeit für
die Düngung der Weide – wenn dies
nicht bereits im vergangenen Herbst
geschehen ist. Man sollte nun auch
die Weide abschleppen. Dafür kann ei-
ne Spezialschleppe bei vielen Bauern
oder in Baumärkten und großen Gar-
tencentern ausgeliehen werden – eine
günstige Lösung. Manch ein Freizeit-
reiter hat aber auch schon das eigene
Pferd vor eine aus alten Autoreifen ge-
bastelte Schleppe gespannt. Wenn dem
Pferd dies Spaß macht und es behut-
sam daran gewöhnt wurde, ist dage-
gen nichts einzuwenden. Abschleppen
sorgt für neuen, gesunden und gleich-
mäßigen Graswuchs im Frühjahr. Vor
allem ist es wichtig, wenn die Wiese
von Maulwurfshügeln übersät ist. So
niedlich das Tierchen auch ist, verur-
sacht es doch, dass das Gras auf der
Weide nicht mehr optimal wächst. Der
Maulwurf ist allerdings auch ein Bote
von guter Weidequalität.
Grundsätzlich ist die Expertenmei-
nung, dass man die Weide am be-
T i t e lthema : We i demanagement