Reiter-Kurier März 2014 - page 23

Reiterkurier · März 2014
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ben. Holzzäune gelten als beson-
ders sicher und sind wenig aus-
bruchgefährdet.
Ebenfalls sehr beliebt und si-
cher sindmoderne Kunststoffum-
zäunungen, allerdings muss man
für diese meist sehr tief in die Ta-
sche greifen. Vorteil: Sie sind be-
sonders pflegeleicht. Einmal auf-
gestellt halten sie meist lange
Zeit! Das Gleiche gilt für Metall
– allerdings ist dies ebenfalls eher
kostspielig und nur für kleinere
Weiden geeignet.
Sehr günstig ist dagegen der
Elektrozaun, den man aufgrund
seiner guten Kosten-Nutzen-Bi-
lanz auch in den meisten Ställen
vorfindet. Ausbrüche von Pfer-
den sind hier jedoch etwas wahr-
scheinlicher als bei Holz-, Metall-
und Kunststoffzäunen. Wichtig
ist ein störungsfreier Stromfluss
in ausreichender Stärke (minde-
stens 2000 – 3000 Volt), der regel-
mäßig überprüft werden sollte.
Die Höhe der Einzäunung
sollte etwa 4/5 der Widerristhöhe
des größten Pferdes betragen, die
unterste Verstrebung gehört auf
Brusthöhe des kleinsten Pferdes.
Im Frühjahr sollten die Zäu-
ne selbstverständlich auf Beschä-
digungen kontrolliert werden. Ein
Loch im Zaun ist eine echte Ge-
fahrenquelle, wenn die Pferde da-
durch ausbrechen (gerade bei klei-
nen Ponys gefährlich, die sich hin-
durchzwängen). Auch sollten von
Holzzäunen keine großen Split-
ter abstehen, an denen sich das
Pferd verletzen kann. Elektro-
zäune müssen kurz vor dem er-
sten Weidegang noch einmal auf
reibungslose Funktionalität gete-
stet werden.
Neben der Zauntechnik ist
Wasser ein weiteres wichtiges
Thema: Natürlich ist es am be-
sten, wenn ein kleiner Bach oder
ein Teich direkt als Wasserquelle
zur Verfügung stehen. Ansonsten
jedoch ist ein großer, isolierter
Wassertrog oder aber eine Selbst-
tränke eine gute Lösung für nicht
allzu große Pferdegruppen auf
der Weide. DieWasserversorgung
muss stets gewährleistet sein.
Pro Pferd sollte man im Üb-
rigen etwa ein Hektar Weideflä-
che berechnen, am besten 1,3
Hektar für Großpferde, für Po-
nys 0,8 Hektar, für Kleinpferde
1 Hektar. Ausgehend von der Ge-
samtgröße der Weide überlegt
man, wie viele Pferde zusammen
weiden sollen. Natürlich sollten
es immer mindestens zwei sein.
Optimal sind Gruppen von et-
wa 4-5 Pferden bei normal groß-
en Weiden.
Wer sie noch nicht hat, der
sollte im Frühjahr über die Er-
richtung einer kleinen Weide-
hütte oder eines Unterstandes
fürs Pferd nachdenken. Sowohl
bei schlechtem Wetter als auch
bei umherfliegenden Insekten im
Sommer sind diese für Pferde ei-
ne Wohltat. Wie genau der Un-
terstand aussehen soll, kann
man mit dem Hersteller bespre-
chen. Als Grundregel gilt, dass et-
wa sechs Quadratmeter pro Pferd
berechnet werden sollten. Durch
Raumteiler gibt es auch Rück-
zugsmöglichkeiten für rangnie-
dere Tiere.
Futterwechsel beim Wei-
degang – die Vorbereitung be-
ginnt imWinter
Kolik, Hufrehe oder Durch-
fallerkrankungen sind Themen,
bei denen jeder Pferdebesitzer in
der Hoffnung lebt, dass sie an sei-
nem Pferd vorübergehen sollten.
Man muss jedoch vor dem
Übergang von Heufütterung auf
frisches Weidegras keine Angst
haben, wenn man vernünftig an
das Thema herangeht.
Die Vorbereitung beginnt be-
reits in denWintermonaten. Man
sollte nie auf ausreichend Bewe-
gung für das Pferd verzichten!
Nur ein Pferd, das auch imWinter
nach draußen darf, das in einem
luftigen, hellen Stall lebt und ein
abwechslungsreiches Training ge-
nießt, ist ein glückliches Pferd!
Denn schon allein durch eine ge-
sunde Lebensweise für das Pferd
wird das Immunsystem gestär-
kt und kann den meisten Erkran-
kungen besser entgegentreten.
Zudem spielt die Winterfüt-
terung eine wichtige Rolle in Be-
zug auf den Übergang zur Weide-
fütterung imFrühjahr. ImWinter
sollte das Pferd stets auf natür-
liche Art und Weise ausreichend
Grünfutter – und dadurch Vita-
mine undMineralstoffe – bekom-
men. Äpfel, Möhren, auch mal ei-
ne Banane, eine Birne oder Oran-
ge können wichtige Vitamine ins
Pferdefutter bringen. Lediglich
bei Pferden mit Equine Metabo-
lic Syndrom (EMS) sollte man auf
Obst verzichten. Nicht zu verges-
sen ist auch die Vielfalt an Sala-
ten, die es hierzulande im Ange-
bot gibt und die auch für EMS-
Pferde eine Alternative darstel-
len. Bei EMS hat sich übrigens
besonders auch Leinöl-Fütterung
bewährt, um ausreichend Vita-
mine liefern zu können!
T i t e lthema : We i demanagement
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