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Reiterkurier · April 2015

Report

U

m zu verstehen was Pferde

wirklich brauchen, schau-

en wir uns zunächst an was

grundsätzlich für die Fütterung al-

ler Pferde gilt: Jede Fütterung sollte

sich an den ursprünglichen Bedürfnis-

sen der Pferde orientieren, deren Or-

ganismus auch nach Jahrhunderten

in menschlicher Obhut, darauf ausge-

richtet ist, stetig kleine Mengen struk-

turhaltiger Pflanzen aufzunehmen.

Pferde sind selektive Fresser, denen

in freier Wildbahn zahlreiche Pflan-

zen zur Verfügung stehen. Dabei knab-

bern sie auch an Zweigen und Baum-

rinden und suchen bei Bedarf Kräuter

oder Mineralien. Je nach Nahrungsan-

gebot sind sie etwa 16 Stunden täglich

mit Futteraufnahme beschäftigt, Fres-

spausen dauern in der Regel nicht län-

ger als zwei Stunden.

Das Grundnahrungsmittel unserer

Pferde sollte daher aus Gras bzw. Rau-

futter bestehen, wobei die richtigeWei-

debewirtschaftung und Heuwerbung

eine entscheidende Rolle spielt.

Qualitätsvolles Grünfutter ist lei-

der oft Mangelware, viele Flächen sind

artenarm und die Böden krank auf-

grund mangelnder, falscher oder che-

mischer Düngung.

2015wurde als internationales Jahr

des Bodens ausgerufen, sodass in Zu-

kunft hoffentlich verantwortungsvoller

mit den Böden umgegangen wird.

Weiterhin gilt, dass plötzliche Fut-

terumstellungen vermieden werden

sollten, weil dies zum Absterben nütz-

licher Darmbakterien führt (Hufre-

he, Kolik, Verdauungsprobleme). Ge-

füttert werden darf nur fachgerecht

gelagertes und hygienisch einwand-

freies Futter, wobei das Pressen großer

Heu-und Strohballen oft zu Qualitäts-

verlusten führt. Kritisch sind auch die

mitunter hohen Belastungen des Ge-

treides mit gesundheitsschädigenden

Mykotoxinen.

Report

Über artgerechte Pferdefütterung wird viel diskutiert, dennoch nehmen Krank-

heiten wie EMS, ECS, Kotwasser, Magengeschwüre u.a. Überhand, deren Ursachen neben Fehl-

ernährung auch Haltungsfehler und Bewegungsmangel sind.

Bedarfsgerechte

Fütterung