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Reiterkurier · April 2015

Was ist das Besondere an den

Nordsand-Produkten?

Ich glaube das Besondere bei uns sind

nicht nur die Produkte. Unsere Haupt-

stärken kann man mit Fairness und Kom-

petenz beschreiben. Wir versuchen für

jeden Kunden eine maßgeschneiderte

Lösung zu finden und ihm nicht stur ein

System zu verkaufen. Dabei nennen wir

übrigens ganz offen die Vor- und Nach-

teile der einzelnen Varianten. So muss

man z.B. immer dazu sagen, dass die

modernen Reitsande Wasser brauchen,

um ideale Bedingungen zu bieten. So ist

das auch bei Nordsand. Aber vor allem

schätzen unsere Kunden die hohe Scher-

festigkeit und Staubfreiheit. Übrigens

setzen wir Nordsand überwiegend oh-

ne Zuschlagstoffe ein. Dadurch müssen

Stallbetreiber sich keine Gedanken um

verkürzte Lebensdauer (bei Holzzusätzen)

oder Entsorgung (bei Vlies) machen.

Was empfehlen Sie Menschen,

die einen Reitplatz anlegen? Wie

sollen diese vorgehen? Was gilt

es im Speziellen zu beachten?

Ich kann nur jedem nahelagen, sich

ausschließlich von Fachfirmen beraten

zu lassen. Es ist wirklich schade, aber

immer wieder haben wir Kunden, deren

Gartenbauer oder Tiefbauer meinte, er

könne auch locker einen Reitplatz er-

stellen. Aber genau das geht meistens

nach hinten los. Die Hauptprobleme

sind dabei der fehlerhafte Einbau, weil

z.B. das Gefälle nicht korrekt angelegt

wurde (es empfehlen sich 0,8-1,2%) und

falsche Sande, die aus Kostengrün-

den aus der Grube um die Ecke geholt

werden. Der wertvollste Tipp kann also

nur sein sich an einen der großen, be-

kannten und erfahrenen Reitplatzbauer

zu wenden.

Wer sich zutraut einen Reitplatz kom-

plett selbst zu er-

stellen, dem kann

man nur die FLL

Empfehlungen zum

Reitplatzbau nahe-

legen. Darin sind

wichtige Faktoren

für einen funktio-

nierenden Reitbo-

den beschrieben.

Besonders das Ebbe-Flut-Sy-

stem ist seit einiger Zeit in aller

Munde. Für wen ist es speziell

geeignet? Ist es tatsächlich die

beste Möglichkeit für einen Reit-

platzboden?

Persönlich bin ich ein Fan des Ebbe-

Flut-Systems. Richtig gebaut bietet es

gleichbleibende und bei jedem Wetter

ideale Bedingungen. Es lässt sich per-

fekt auf die Ansprüche von Pferd und

Reiter einstellen und ist auch pflege-

leicht. Geeignet ist es aber vor allem

für Ställe und Vereine, die über aus-

reichend finanzielle Mittel verfügen.

Ein Ebbe-Flut-System kostet etwa das

3-4-fache eines Reitbodens im 2- oder

3-Schicht-System.

Dressurreiter wünschen sich

einen anderen Boden als

Springreiter... Was würden sie

beiden Seiten empfehlen? Gibt

es einen Allround-Boden, der für

kleinere Reitbetriebe und alles

Disziplinen geeignet ist?

Solche Böden gibt es natürlich. Wichtig

ist hier in meinen Augen a) die Planung

durch den Reitplatzbauer, der die Tret-

schicht auf die Allround-Nutzung aus-

legen muss und b) auch die Aufklärung

der Reiter selbst.

Grundsätzlich kann man immer folgende

Faustformel im Kopf behalten: Alle Ein-

trittstiefen zwischen 1-6cm sind für

den Bewegungsapparat des Pferdes in

Ordnung. Im Stall müssen dann Kom-

promisse gefunden werden, ob der Bo-

den tendenziell ausgewogen oder mit

leichter Neigung in eine der Disziplinen

eingestellt wird. Unseren Nordsand z.B.

kann man über die Wasserzugabe gut

in der Festigkeit regulieren. Wenn an

bestimmten Tagen

der Woche ge-

sprungen werden

soll, könnte er da-

für fester einge-

stellt werden und

für den Rest der

Woche etwas lo-

ckerer.

Wenn sich ein Kunde an Sie

wendet mit dem Wunsch nach

einem passenden Reitplatzbo-

den - wie sieht das weitere Vor-

gehen aus?

Zunächst klären wir die Gegebenheiten

vor Ort und dieWünsche und Ansprüche

an den Reitboden ab. Erst dann kann

man dem Interessenten ja ein sinnvolles

System anbieten. In der Regel kommen

dann noch ein oder zwei Systeme bzw.

Varianten in Frage. Wir

klären über die jewei-

ligen Vor- und Nachteile

auf und besichtigen die

Fläche dann ggf. vor Ort.

Genauso wichtig wie ei-

ne kompetente und ehr-

liche Beratung im Vorfeld

ist es für uns hinterher

bei Fragen zur Nutzung

und Pflege zur Verfügung

zu stehen. Unserer Er-

fahrung nach muss man

sich bei einem neuen

Reitboden immer erst auf

die Besonderheiten ein-

stellen.

Haben Sie ein paar Tipps für die

Reitbodenpflege im Winter wie

im Sommer?

Im Sommer kann man sich die Pflege

erleichtern, indem man regelmäßig be-

wässert. Man kann feststellen, dass ein

Reitboden, der ausgetrocknet ist und

dann wieder Wasser bekommt insge-

samt mehr Wasser verbraucht, als ein

Reitboden, der dauerhaft bei einem or-

dentlichen Feuchtigkeitsgrad gehalten

wird. Das spart nicht nur Wasser, er-

leichtert auch das Schleppen, weil ein

Boden mit idealem Feuchtigkeitsgrad

nicht so oft geschleppt werden muss.

Wer im Winter weiterreiten möchte, ist

zumindest in der Reithalle mit Magnesi-

umchlorid sehr gut beraten. Es hält Bö-

den realistisch bis etwa -10° frostfrei.

Auf dem Außenplatz tut es ebenfalls sei-

ne Dienste, wird allerdings durch Regen

& Co. schneller wieder ausgespült und

muss dementsprechend häufig nachge-

arbeitet werden.

Interview:

Alexandra Koch

Der Tipp "immer

abäppeln" hat

seine Berechtigung und

hilft Stallbetreibern eine

Menge Geld zu sparen

Daniel Dirkes, Die DS Reitsand GmbH

Interview mit Daniel Dirkes,

„Die DS Reitsand GmbH & Co. KG“

Daniel Dirkes,

DieDSReitsandGmbH

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