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Reiterkurier · April 2015

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Vorläufiger Ausschluss

der Arabischen Emirate

aus der FEI*

Der Weltreiterverband suspendiert die Vereinigten

Arabischen Emirate (UAE) als Mitglied der internatio-

nalen Gemeinschaft der Pferdesportföderationen.

Schritt unausweichlich.“ Als richtig emp-

findet Lauterbach die Ausnahmeregel

für Reiter anderer Disziplinen. Konkret

geht es nur um Springreiterinnen und

Springreiter aus den UAE, die internati-

onal recht erfolgreich sind. Die übrigen

FEI-Disziplinen wie Dressur, Vielseitig-

keit, Voltigieren, Fahren Reining oder

Para-Equestrian spielen in den Emiraten

keine erwähnenswerte Rolle. „Es ist ein

Gebot der Fairness, dass die Springreiter

nicht für die Zustände im Distanzsport

bestraft werden.“

Die deutsche FN zieht ihrerseits die

Konsequenzen, die sich aus der Suspen-

dierung ergeben. Auch bei nationalen

Turnieren und Distanzritten in den

Emiraten, die außerhalb des FEI-Ein-

flusses stehen, gilt für Aktive und Offi-

zielle (Richter, Stewards, Parcourschefs

oder Tierärzte) ein Teilnahmeverbot.

Gleiches trifft auf Schauwettbewerbe

zu, wenn diese dem Pferdehandel die-

nen oder mit der Ausschüttung von

Preisgeld verbunden sind. Offizielle aus

den Emiraten dürfen auf keinem Tur-

nier in Deutschland tätig werden.

Die Suspendierung der Föderation

bleibt so lange bestehen, bis sich die

UAE zum Tierschutz und zum Regle-

ment der FEI bekannt haben und dies

auch entsprechend umsetzen.

text:

fn-press

*Die

FEI

ist Veranstalter aller internationalen Turniere, die von ihrenMitglie-

dern ausgerichtet werden. Das bedeutet insbesondere, dass sie bei denWeltreiter-

spielen und Olympischen Spielen über Wettkampf- und Qualifikationsregeln ent-

scheidet. Auch die medizinische Betreuung und Dopingtests bei internationalen

Turnieren fallen mit in den Zuständigkeitsbereich der FEI.

D

ies bedeutet, dass keine inter-

nationalen Veranstaltungen

mehr in den Emiraten geneh-

migt werden und Distanzreiter aus den

UAE nicht mehr an FEI-Turnieren teil-

nehmen dürfen. Reitern anderer Diszi-

plinen hingegen ist der Start unter FEI-

Flagge außerhalb der UAE erlaubt.

Der FEI-Vorstand reagiert mit die-

ser Sanktion auf die anhaltenden Miss-

stände bei Distanzturnieren in den Emi-

raten. Immer wieder kommen Pferde zu

Tode oder werden auf tierquälerische

Weise an ihre Leistungsgrenzen ge-

bracht. Trotz intensiver Bemühungen

der FEI, die eine „Task Force Endurance“

eingerichtet hatte, ist seitens der Föde-

ration der UAE, ihrer Offiziellen, Rei-

ter und Trainer nichts Entscheidendes

zur Verbesserung der Situation gesche-

hen. Die jüngsten Vorfälle in Abu Dha-

bi Anfang Februar, wo drei Pferde star-

ben, hatten Proteste und Kritik vieler

FEI-Mitgliedsverbände, unter anderem

auch der Deutschen Reiterlichen Verei-

nigung (FN), ausgelöst.

Soenke Lauterbach, Generalsekretär

der FN, kommentierte die Entscheidung

des Weltverbandes mit großer Zustim-

mung: „NachdemalleGespräche und Be-

ratungen gescheitert sind und die Verei-

nigten Arabischen Emirate offenbar kei-

nerlei Einsicht in tierschutzrelevanteFra-

gestellungen gezeigt haben, war dieser

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