

Reiterkurier · April 2015
31
Vorläufiger Ausschluss
der Arabischen Emirate
aus der FEI*
Der Weltreiterverband suspendiert die Vereinigten
Arabischen Emirate (UAE) als Mitglied der internatio-
nalen Gemeinschaft der Pferdesportföderationen.
Schritt unausweichlich.“ Als richtig emp-
findet Lauterbach die Ausnahmeregel
für Reiter anderer Disziplinen. Konkret
geht es nur um Springreiterinnen und
Springreiter aus den UAE, die internati-
onal recht erfolgreich sind. Die übrigen
FEI-Disziplinen wie Dressur, Vielseitig-
keit, Voltigieren, Fahren Reining oder
Para-Equestrian spielen in den Emiraten
keine erwähnenswerte Rolle. „Es ist ein
Gebot der Fairness, dass die Springreiter
nicht für die Zustände im Distanzsport
bestraft werden.“
Die deutsche FN zieht ihrerseits die
Konsequenzen, die sich aus der Suspen-
dierung ergeben. Auch bei nationalen
Turnieren und Distanzritten in den
Emiraten, die außerhalb des FEI-Ein-
flusses stehen, gilt für Aktive und Offi-
zielle (Richter, Stewards, Parcourschefs
oder Tierärzte) ein Teilnahmeverbot.
Gleiches trifft auf Schauwettbewerbe
zu, wenn diese dem Pferdehandel die-
nen oder mit der Ausschüttung von
Preisgeld verbunden sind. Offizielle aus
den Emiraten dürfen auf keinem Tur-
nier in Deutschland tätig werden.
Die Suspendierung der Föderation
bleibt so lange bestehen, bis sich die
UAE zum Tierschutz und zum Regle-
ment der FEI bekannt haben und dies
auch entsprechend umsetzen.
text:
fn-press
*Die
FEI
ist Veranstalter aller internationalen Turniere, die von ihrenMitglie-
dern ausgerichtet werden. Das bedeutet insbesondere, dass sie bei denWeltreiter-
spielen und Olympischen Spielen über Wettkampf- und Qualifikationsregeln ent-
scheidet. Auch die medizinische Betreuung und Dopingtests bei internationalen
Turnieren fallen mit in den Zuständigkeitsbereich der FEI.
D
ies bedeutet, dass keine inter-
nationalen Veranstaltungen
mehr in den Emiraten geneh-
migt werden und Distanzreiter aus den
UAE nicht mehr an FEI-Turnieren teil-
nehmen dürfen. Reitern anderer Diszi-
plinen hingegen ist der Start unter FEI-
Flagge außerhalb der UAE erlaubt.
Der FEI-Vorstand reagiert mit die-
ser Sanktion auf die anhaltenden Miss-
stände bei Distanzturnieren in den Emi-
raten. Immer wieder kommen Pferde zu
Tode oder werden auf tierquälerische
Weise an ihre Leistungsgrenzen ge-
bracht. Trotz intensiver Bemühungen
der FEI, die eine „Task Force Endurance“
eingerichtet hatte, ist seitens der Föde-
ration der UAE, ihrer Offiziellen, Rei-
ter und Trainer nichts Entscheidendes
zur Verbesserung der Situation gesche-
hen. Die jüngsten Vorfälle in Abu Dha-
bi Anfang Februar, wo drei Pferde star-
ben, hatten Proteste und Kritik vieler
FEI-Mitgliedsverbände, unter anderem
auch der Deutschen Reiterlichen Verei-
nigung (FN), ausgelöst.
Soenke Lauterbach, Generalsekretär
der FN, kommentierte die Entscheidung
des Weltverbandes mit großer Zustim-
mung: „NachdemalleGespräche und Be-
ratungen gescheitert sind und die Verei-
nigten Arabischen Emirate offenbar kei-
nerlei Einsicht in tierschutzrelevanteFra-
gestellungen gezeigt haben, war dieser
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