Ausbildung zum/r Pferdewirt/in –
die Qual der Wahl
Wissenswertes über die Fachrichtung Pferderennen
R
ennbahnen sind für vie-
le Pferdebegeisterte fas-
zinierend. Und so gehört
der Besuch einer Galopp- oder
Trabrennbahn in einigen Regio-
nen zur unterhaltsamen Freizeit-
gestaltung.
Betriebe, die Pferderenn-
sportler ausbilden möchten müs-
sen als Voraussetzung u. a. An-
schluss an eine Trainings- bzw.
Rennbahn haben.
In dieser Fachrichtung kön-
nen die Auszubildenden zwi-
schen den zwei Einsatzgebieten
Rennreiten oder Trabrennfahren
wählen.
Faszination Pferderennen –
Traber und Galopper
Die Voraussetzungen, ein erfolg-
reicher Jockey oder Trabrenn-
fahrer zu werden, sind Fleiß,
Ausdauer, Willenskraft, Belast-
barkeit und Durchhaltevermö-
gen. Auch das Körpergewicht
spielt hierbei eine große Rolle, da
es – vor allem im Einsatzgebiet
Rennreiten– bestimmte Grenz-
werte nicht überschreiten darf.
Nicht jeder Berufsanfänger wird
allerdings später auch erfolg-
reich, da auch wesentlich mehr
Rennpferde trainiert werden
müssen, als sich letztendlich als
gewinnbringend herausstellen.
Die Ansprüche, die die Ausbil-
dung an Pferd und Reiter stellen,
sind der Ausgangspunkt für die
Festlegung der fachspezifischen
Ausbildungsinhalte dieser Fach-
richtung. Diese umfassen:
• Das Training von Rennpferden,
• die Beurteilung des Leistungs-
vermögens von Rennpferden,
• die Vorbereitung und Teilnah-
me an Pferderennen sowie
• die Gesundheit, Ernährung und
Fitness des Rennreiters und der
Rennreiterin sowie des Renn-
fahrers und der Rennfahrerin.
Die Auszubildenden lernen, wie
Rennpferde optimal gehalten
und gefüttert werden. Die Kennt-
nis der verschiedenen und indivi-
duellen Trainingsmethoden und
das Erstellen von Trainingsplä-
nen sind wichtige Voraussetzung
für die optimale Vorbereitung
auf ein Rennen. Das Regelwerk
im Rennsport ist umfangreich
und muss von den Auszubilden-
den und späteren Profis bei ih-
rer Arbeit ständig berücksichtigt
werden. Die Kunde über Wirkung
und Zweckmäßigkeit spezifischer
Ausrüstungsgegenstände und de-
ren Verwendung ist, wie die Be-
urteilung des Hufbeschlages für
den jeweiligen Renneinsatz, In-
halt der Ausbildung.
Das Training der Rennpferde,
auf das sich ein großer Teil der
Ausbildung konzentriert, erfor-
dert neben einer guten körperli-
chen Verfassung und sportlichem
Geschick auch Mut und Flexibili-
tät von den Auszubildenden und
späteren Pferdewirten.
Das Wissen um anatomische
und physiologische Zusammen-
hänge, das Beurteilen von Bewe-
gungsabläufen und Trainingsver-
läufen sowie Rennergebnissen
um z.B. die Eignung des Pferdes
für den anstehenden Renneinsatz
beurteilen zu können oder aber
um Trainingspläne zu erarbeiten,
gehört ebenfalls zu den Fähigkei-
ten, die der Pferdewirt in seiner
Ausbildung erwirbt.
Verladen will gelernt sein!
So gehören das Vorbereiten und
Durchführen von Transporten
der Vierbeiner zu den jeweiligen
Renneinsätzen ebenso als fester
Bestandteil zur Ausbildung wie
die Teilnahme an Rennen.
Wichtig auch die richtige Er-
nährung und Erhaltung der kör-
perlichen Fitness des Rennsport-
lers. Auch dies gehört zur Ausbil-
dung: Erstellen von Ernährungs-
und Trainingsplänen. Das richtige
Ergänzungstraining zur Förde-
rung der Ausdauer, Beweglichkeit
und Koordination sowie gesunde
und vollwertige Ernährung sind
wichtig, um leistungsfähig und
fit zu bleiben.
Die Ausbildung in der Fach-
richtung Pferderennen ist beson-
ders auf eine spätere Tätigkeit
als Berufsrennreiter bzw. Berufs-
rennfahrer ausgerichtet.
text/foto: c. kühn-heydrich, lfl/t. bayer –
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PRÜFUNGEN
In der Fachrichtung Pferderennen
werden in der Abschlussprüfung
praktisch die Bereiche
1.
Gesundheit von Rennpferden,
2.
Training von Rennpferden,
3.
Leistungsvermögen von Renn-
pferden und schriftlich die Be-
reiche
4.
Planung von Renneinsätzen
sowie
5.
Wirtschafts- und Sozialkunde
geprüft.
Reiterkurier · Januar 2014
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