

Reiterkurier · Juni 2015
13
Report
lüftung bei, welche zudem die Lebens-
dauer des Helmes verlängert. Schwit-
zen wird verhindert, dadurch wird das
Material deutlich langsamer spröde.
Das Innenmaterial des Helms sollte he-
rausnehmbar und mit einer einfachen
Maschinenwäsche zu waschen sein. Di-
es trägt viel zur Hygiene bei. Ambesten
ist es, wenn für das Innenmaterial auch
Ersatzteile erhältlich sind, sodass man
diese bei Bedarf austauschen kann.
Um zusätzliche Sicherheit zu ga-
rantieren setzen viele Hersteller auch
auf Zusatzfunktionen für das Reiten
zu unterschiedlichen Jahreszeiten. Für
den Sommer gibt es mittlerweile von
fast allen Herstellern Helme mit spe-
zieller „Klimaautomatik“ und Belüf-
tungsmöglichkeiten. Damit der Helm
auch im Winter getragen wird, lassen
sich Ohrenschützer anbringen. Beson-
ders für die dunkle Jahreszeit gibt es
von vielen Herstellern Reflektoren,
die man einfach auf den Helm kleben
kann, sodass gerade Autofahrer den
Reiter weithin sehen.
Kinder und Reithelme
Kinder wünschen sich vor allem
eines vomReithelm: Schön bunt soll er
sein, am besten mit Pferdemotiv und
in einer trendigen Farbe. Als Eltern-
teil wünscht man sich dagegen maxi-
male Sicherheit. Deshalb gilt: Es muss
zwar kein Helm mit Preis von mehre-
ren hundert Euro sein, doch man sollte
vor allem darauf achten, dass er per-
fekt sitzt. Niemals sollte man mit dem
Gedanken spielen, wenn der Helm jetzt
noch ein wenig zu groß sei, würde das
Kind bald schon hineinwachsen. Die
Gefahren kann sich jeder ausmalen…
Dank modernen Verstell-Möglich-
keiten kann Ihr Kind den Helm wahr-
lich lange genug nutzen!
Jedes Kind sollte den
Helm vor dem Kauf un-
bedingt selbst anpro-
bieren.
Denn nur ein Helm, der leicht und
angenehm zu tragen ist, nicht rutscht
oder drückt wird gern getragen. Sie wol-
len sicherlich nicht vor jeder Reitstunde
ein quengelndes Kind ertragen, welches
seinen Helm nicht aufsetzen möchte…
Lebensdauer des Helms
Nach einem Sturz MUSS der Reit-
helm, auch wenn er äußerlich unbe-
schädigt erscheint, sofort ausgetauscht
werden. Es können kleine, nicht sicht-
bare Risse entstanden sein, diemanmit
bloßem Auge nicht erkennt. Diese Tat-
sache wird leider vor allem bei Leihhel-
men in Reitschulen allzu selten beach-
tet: Ein Grund dafür, warum man sich
auch für einen ersten Schnupper-Reit-
urlaubmit einemHelmausstatten sollte
(Sollte man absolut nicht vom Pferdevi-
rus angesteckt worden sein, gibt es im-
mer noch ebay und Co…) In Reitschulen
ist es sehr häufig der Fall, dass die Leih-
helme nur völlig unzureichend passen.
Lediglich für eine Schnupperstunde rei-
chen Leihhelme aus.
Auch wenn der Helm keine Schä-
den erlitten hat, sollte er nach ca. fünf
Jahren (bei normalem Einsatz ca. 1x
pro Woche) ersetzt werden. Das Mate-
rial wird durch anhaltende Feuchtigkeit
(Schweiß, Regenwasser) selbst bei guter
Belüftung irgendwann spröde und bie-
tet nicht mehr maximale Sicherheit.
Da jedoch nach einer solchen Zeit-
spanne meist ohnehin neue Modell auf
demMarkt sind, die auch mehr Sicher-
heit bieten, fällt der Schritt zum neuen
Helm den Wenigsten schwer…
Die Sicherheitsweste
Einst trug sie kaum einer, heute ist
sie bei Kindern in vielen Ländern (wie
in Großbritannien) – und Reitschulen
hierzulande – Pflicht. Die Sicherheits-
weste soll Verletzungen der Wirbelsäu-
le und von Brust, Rücken und Bauch
verhindern.
Für Gelände- und Jagdpferdeprü-
fungen sind Sicherheitswesten seit
2004 Pflicht. In Juniorenprüfungen ist
dies auch im Springen häufig der Fall.
Gute Sicherheitswesten von heu-
te bestehen aus Platten mit festem
Schaumstoff – und zwar vorne, hinten
und an den Seiten. Dieser federt dump-
fe Schläge deutlich ab.
Mittlerweile werden die Westen
deutlich leichter und beweglicher, da
mit immer neuen, innovativen Mate-
rialien gearbeitet wird. Die Hersteller
achten auf Faktoren wie maximale Be-
wegungsfreiheit und Luftdurchlässig-
keit, außerdem können Westen von
heute auf den Zentimeter genau dem
Reiter angepasst werden.
Leider finden sich jedoch in vielen
Reitschulen, teils aus Geldmangel, teils
aus Desinteresse, immer noch steife,
veralteteWesten, die durch den geringen
Tragekomfort selten angelegt werden.
Hier besteht dringender Nachholbedarf!
Gerade in der Vielseitigkeit tragen
diemeistenReitermittlerweile eine Air-
bag-Weste beimGeländeritt. Sie funkti-
oniert wie ein Airbag und wird mittels
einer kleinen CO2-Gasladung durch ei-
ne Befestigung am Sattel bei einem
Sturz ausgelöst. Gerade bei Rotations-