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Reiterkurier · Juni 2015

Kolumne "Horseman´s Herald" - Folge 24

F re i z e i t · ERhOLUNG · West ern

G

rün, grün, grün. Wenn

man einen US-Bun-

desstaat und eine Far-

be ganz offensichtlich

miteinander in Verbin-

dung bringen kann, dann sind das Ver-

mont und Grün. Nicht von ungefähr

schmückt ein grüner Baum das Wap-

pen und die Flagge des Staates, der im

Volksmund auch der „Green Moun-

tain State“ genannt wird. Die Nähe

zum Atlantik sorgt für die nötige Be-

feuchtung, der fruchtbare Boden für

das üppige Wachstum. Das Schöne an

Vermont: Es hat vier Jahreszeiten, wie

wir das von Europa her gewohnt sind.

Das Allerschönste an Vermont: In der

dritten Jahreszeit verwandelt sich das

Grün in leuchtendes Gelb, Orange und

Rot – wenn die „foliage“, auch als „In-

dian Summer“ bekannt, durchs Land

zieht und ein herbstliches Spektakel

veranstaltet, wie wir das von Europa

her gar nicht kennen.

Nicht zuletzt wegen des vielen

Grüns ist der sechstkleinste Bundes-

staat der USA sehr ländlich. Die Städ-

te sind keine Städte, sondern Orte,

die Orte keine Orte, sondern Dörfer,

die Dörfer keine Dörfer sondern Wei-

ler. Und wie das so ist auf dem Lan-

de, kennt man sich, ist freundlich zuei-

nander und weiß Bescheid, wenn einer

fragt oder Hilfe braucht. Wenn man

sich durchs Land begibt, begleiten ei-

nen unzählige Bauernhöfe, von denen

man einigen ansieht, dass die Gründer

ihre Wiege auf unserer Seite des Atlan-

tik stehen hatten.

Für Reiterfreundinnen

und -freunde ist dieser

Teil der USA ein sehr ein-

ladendes Terrain.

Ganz anders als in der Cowboy-Tra-

dition desWestens, haben Pferde hier ei-

ne langeTraditionalsNutztiere. Vor dem

Pflug, vor dem Wagen, vor dem Schlit-

ten und vor der Kutsche haben sie von

den ersten Tagen der Besiedlung an den

Menschen geholfen, das Land urbar zu

machenundGüterwie PersonenvonOrt

zuOrt zubringen. Entsprechendhoch ist

dieWertschätzung, die ihnen hier entge-

gengebracht wird. Sportliche Aktivitäten

findet man eher selten, Wanderreiten

auf den vielen wildromantischen Trails

durchs grüne Land ist dagegen schon

häufigermöglich, wenngleichbeimStich-

wort „riding“ die meistenMenschen ans

Fahrrad denken, dann ans Motorrad –

und erst dann ans Pferd.

Einer der bekanntesten Start-

punkte fürs Reiten in Vermont ist die

Trapp Family Lodge. Trapp? Genau, es

ist die zweite Heimat jener sangesfreu-

digen Familie, die einst aus Österrei-

ch nach Amerika ausgewandert ist und

dort neu Wurzeln geschlagen hat. Den

berührenden Film darüber hat der ei-

ne oder die andere sicher schon mal

umWeihnachten herum gesehen. Heu-

te ist das Haus der Trapps ein ansehn-

liches Hotel nahe der Ortschaft Stowe,

einem der bekanntesten Skigebiete im

Osten der USA. Weshalb man von der

Lodge aus auch imWinter viel zu Pferd

unterwegs ist.

Mitten durchs

Orange…

Vermont

Der ländliche

US-Bundesstaat Vermont

erfreut Reiter und Pferde

mit vier Jahreszeiten,

einer unaufgeregten Le-

bensweise und frischen

Früchten von Feld und

Baum.