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Reiterkurier · Oktober 2014
Im Portrait: Brigitte Munkert
Ein Leben für die Pferde
Leises Rascheln dringt aus dem Stallzelt, zufriedenes Schnauben und
hier und da ein sanftes Grummeln: Die APASSIONATA-Pferde genie-
ßen ihren Feierabend. Manche stehen entspannt in ihrer Box andere
liegen behaglich im frischen Stroh und dösen. Brigitte Munkert wirft
einen letzten prüfenden Blick auf ihre Schützlinge.
S
chon im Alter von zehn Jahren
startete die heute 51-Jährige
erfolgreich in der klassischen
englischen Reiterei; Talent, Fleiß und
Zielstrebigkeit brachten sie rasch in der
Dressur wie im Springen bis zur Klas-
se S.
Mitte der 1980er Jahre entdeckte
sie dann ihre Liebe zu Paint Horses und
somit auch zum Western-Stil. „Bunte
Pferde sind einfach klasse”, lacht die
Pferdekennerin, „so kam ich zur We-
sternreiterei...” Mit dem ersten Fohlen
ihres Black Tobiano-Hengstes (Rapp-
schecke) und ihrer Sorrel Overo-Stute
(Fuchsschecke) aus den USA startete
sie ihre Karriere als Paint Horse-Züch-
terin und mittlerweile gilt sie als eine
der erfolgreichsten Europas! „Meine
Pferde sind nicht nur schön, sondern
auch freundlich und lassen sich gut rei-
ten”, erklärt sie ihre Zuchtziele. Den
bisherigen Höhepunkt ihrer Zuchtkar-
riere erreichte sie in diesem Jahr: Ihr
Pferd I WANNABE A CUTE DANCER
gewann zweifach den Titel des World
Champions bei der World Champion-
ship Paint Horse Show in Texas 2014.
Obgleich WANNABE mittlerweile den
Besitzer gewechselt hatte, reiste Bri-
gitte Munkert extra in die USA, um ihn
in der Open Color Class vorzustellen.
So konnte der bunte Wallach aus Fran-
ken im Mutterland der Paint Horses
in zwei Klassen zeigen, dass auch ein
deutsches Pferd über hervorragende
Qualität verfügt.
Im heimischen Stall in Spardof
bei Erlangen tummeln sich neben den
hochklassigen Paints auch Quarter
Horses, Appaloosas, Shetland-Welsh-
ponys und Mérenspferde. Doch nicht
nur Reiterei und Zucht liegen Brigitte
Munkert am Herzen. Sie gibt ihr Wis-
sen ebenso gern weiter. Kurzerhand
sattelte sie deshalb seinerzeit auf ihren
ersten Pferdewirtschaftsmeisterbrief
Reiten (1986) noch einen in Zucht und
Haltung auf (1996) und erwarb damit
die Voraussetzung, Lehrlinge in der
Westernreiterei ausbilden zu dürfen.
2007 kamdann eine ganz neue He-
rausforderung auf sie zu: Die Fränkin
stieß als Pferdespediteurin zu APAS-
SIONATA. Zunächst sorgte sie hier für
den umsichtigen Transport der Vier-
beiner, übernahm aber schnell auch
andere Aufgaben. Wenn Brigitte heu-
te während der „Die goldene Spur“-
Tour in einer Showstadt ankommt,
versichert sie sich zuerst, ob alle vier-
beinigen Stars bequem und sicher un-
tergebracht sind. „Auch die Reihenfol-
ge, in der die Pferde stehen, spielt eine
Rolle, denn sie sind Gewohnheitstiere
und haben gern denselben Stallnach-
barn”, erzählt sie. „Außerdem gibt es
natürlich Pferdefreundschaften, die
ich beachten muss!” Brigitte Munkert
kontrolliert Futter und Einstreu, sor-
tiert die Ausrüstung der Reiter und
trägt Sorge dafür, dass alle Requisiten
für die Auftritte der Pferde an ihrem
Platz sind. Auch wenn der Amtstier-
arzt kommt, steht sie zur Verfügung
und assistiert sogar.
Mit ihrer Erfahrung und ihrer
Herzlichkeit ist die Stallmeisterin die
gute Seele hier hinter den Kulissen der
Show, was auch der Grund ist, weshalb
sie von Tour zu Tour mehr Verantwor-
tung übernimmt - nicht nur im Stall-
zelt, sondern auch vor und während
der Show. Bereits vor Tourbeginn be-
sucht sie zusammen mit Kreativdirek-
tor Holger Ehlers die Equipen in ihren
Ställen und geht mit ihnen die neuen
Die stallführungen
mit brigitte munkert
kommen bei Apassio-
nata-Fans besonders
gut an
iM proF i l
Pferde sind ihre ganz große liebe, und es gibt
kaum etwas, das sie nicht über sie weiß. egal,
ob laie oder versierter reiter, die stable ma-
nagerin bei APAssioNATA kann jeden mit
ihrem umfassenden und detaillierten Wissen
beeindrucken.