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FEI Europameisterschaften 2015
„Während der letzten Tage hat Aachen einmal mehr seine Fähigkeit gezeigt, Veranstaltungen zu
organisieren und das ganz einfach aussehen zu lassen.“ Die letzten Worte bei den FEI Europa-
meisterschaften Aachen 2015 sprach der Präsident der Internationalen Reiterlichen Vereinigung
(FEI) Ingmar de Vos.
M
it 117 Jahren Erfahrung in
der Durchführung von Pfer-
desport-Veranstaltungen
sei Aachen kein ‚Fremder’ im Bereich
der FEI Europameisterschaften. Aa-
chen habe den Athleten, den Reitern
und Pferden, einen Fünf-Sterne-Emp-
fang bereitet. 30 Nationen seien in Aa-
chen am Start gewesen und haben um
13 Goldmedaillen und um Startplätze
bei den nächsten Olympischen Spie-
len in Rio gekämpft. „Mein aufrich-
tiger Dank gilt Carl Meulenbergh und
seinen Mitarbeitern, meinem lieben
Freund Frank Kemperman sowie der
Stadt Aachen, den Organisatoren und
demGastgeber dieser bedeutenden Eu-
ropameisterschaft. Sie haben eine wei-
tere glanzvolle Seite in der Geschichte
des Reitsports geschrieben.“ Und mit
diesen Worten erklärte der FEI-Präsi-
dent die FEI Europameisterschaften
Aachen 2015 für beendet.
Goldmedaille für die deutschen
Voltigierer aus Neuss
Bei den FEI Europameisterschaften
Aachen 2015 haben die deutschen Vol-
tigierer des RSV Neuss-Grimlinghau-
sen die Goldmedaille gewonnen. Mit
der Gesamt-Endnote von 8,597 setzten
sich die Titelverteidiger vor das Team
aus der Schweiz mit 8,104. Bronze gab
es für die Voltigierer aus Frankreich.
Ihre Endnote: 8,062.
Für die Neusser Voltigierer, die
amtierenden Welt- und Europameister
um Trainerin Jessica Lichtenberg, wa-
ren die FEI Europameisterschaften Aa-
chen 2015 der fünfte Championats-
start in Folge. „Die Woche hier in Aa-
chen war großartig“, strahlte Lichten-
berg und ergänzte schmunzelnd. „Der
Tag heute war aber nicht so großar-
tig. Wir hätten uns alle ein Traumfina-
le gewünscht, das hat nicht geklappt.
Wir hatten aber noch das Glück auf un-
serer Seite, dass auch die anderen ge-
patzt haben.“ Allen drei Gruppen, die
auf den Medaillenrängen in das heu-
tige Kürfinale gegangen sind, unterlie-
fen Fehler, Stürze, Wackler. „Mit den
Fehlern, die heute passiert sind, war
das Finale noch mal ein unheimlicher
Kampf“, resümierte Lichtenberg.
DubbeldamistRolexEuropeanChampion
Springreiter JeroenDubbeldamhat
geschafft, was vorher nur Hans Günter
Winkler gelungen ist: Der Niederlän-
der ist Olympiasieger, Weltmeister
und jetzt auch „Rolex European Cham-
pion“ - Europameister! Silber geht an
den Belgier Gregory Wathelet, Bronze
gewinnt der Franzose Simon Delestre.
Dubbeldam reckte vor 40.000 Zu-
schauern im ausverkauften Hauptsta-
dion keine Faust in die Hö-
he. Er jubelte auch nicht spon-
tan. Er war komplett überwäl-
tigt. „Ich kann es einfach nicht
glauben – nach dem letzten
Jahr als Doppel-Weltmeister,
jetzt auch noch Doppel-Euro-
pameister. Das ist zu schön,
um wahr zu sein. Ich bin einfach nur
glücklich!“ Über fünf schwere Runden
in Aachens Hauptstadion hat sich Dub-
beldams niederländischer Wallach Zeni-
th nicht einen einzigen Springfehler ge-
leistet. Der dreifache Vater ist schon als
Führender in diesen Finaltag gestartet,
seine Nervenstärke hat ihm wieder ein-
mal zur Seite gestanden. Mit Ruhe lie-
ferte er zwei weitere Nullrunden in dem
anspruchsvollen EM-Parcours ab. „Der
größte Dank gilt meinem Pferd“, erklär-
teDubbeldamnach seinemSieg sichtlich
berührt, „und auch dem ganzen Team,
das hinter mir steht.“
Die Silbermedaille für Gregory Wa-
thelet und den zehnjährigenHolsteiner
Den erfolgreichen
Reiterinnen gra-
tulieren von links:
ALRV-Präsident
Carl Meulenbergh,
Martin Renker, Leiter
der Geschäftsregion
West der Deutschen
Bank, der Minister für
Klimaschutz, Umwelt,
Landwirtschaft,
Nordrhein-Westfalen,
Johannes Remmel
sowie die General-
sekretärin der FEI,
Sabrina Zeender.
(Foto: Aachen 2015/
Michael Strauch)
Den Rolex European Champions gratulierten v.l. Jean-Frédéric
Dufour, Chief Executive Officer Rolex, FEI-Präsident Ingmar de
Vos, Bundesinnenminister Thomas de Mazière und ALRV-Präsi-
dent Carl Meulenbergh.
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Reiterkurier · September 2015