Reiterkurier · September 2014
U
npassende Ausrüstung ver-
ursacht Schmerzen, Verspan-
nungen, Rittigkeitsprobleme
und Langzeitschäden.
Der englische Sattel
Der klassische englische Sattel wur-
deursprünglichentwickeltfürdieSport-
reiterei, bei der das Pferd über kürze-
re Zeit unter hoher, positiver musku-
lärer Anspannung geritten wird, sodass
es den Rücken aufwölbt und den Rei-
ter aktiv trägt. Die Auflagefläche des
Sattels auf dem Pferderücken ist rela-
tiv klein, damit der Reiter möglichst
dicht am Pferd sitzt und exakte Hilfen
geben kann.
Konstruktionsbedingt gewährt der
englische Dressursattel dem
Pferd gute Schulterfreiheit,
die notwendig ist für Lekti-
onen in hoher Aufrichtung.
Ein Springsattel hat kür-
zere Sattelblätter die viel
Beinfreiheit gewähren, beim
Vielseitigkeitssattel handelt
es sich um eine Mischform,
geeignet für mehrere Disziplinen, ein
Gangpferdesattel ähnelt dem Dress-
ursattel, hat aber längere Sattelblätter
und Trachten sowie einen weiter hin-
ten liegenden Schwerpunkt.
Erfreulicherweise wird bei vie-
len neuen Sattelmodellen die Anato-
mie von Pferd und Reiter berücksich-
tigt, denn harmonisches Reiten ist nur
möglich wenn beide entspannt und
losgelassen sind. Um das Pferd in sei-
ner Bewegung so wenig wie möglich zu
behindern und dem Reiter mehr Ein-
wirkung zu gestatten, bietet der Markt
Sättel mit teil- oder vollflexiblen Sattel-
bäumen, wie beispielsweise die neuen
Modelle der Sattlerei Sommer oder der
Springsattel EdelweißNT und Aramis
(Dressur) von Stübben an. Der Sattel-
baum des Modells Sirius (Passier) ver-
fügt über eine anatomisch geformte
Ortspitze, die gewährleistet, dass die
Schulter des Pferdes in ihrer Rotati-
on völlig frei ist. Auch geht der Trend
zu austauschbaren oder verstellbaren
Kopfeisen (z.B. Kieffer, Felix Bühler,
Wintec), sodass der Sattel individu-
ell an die Form und Muskulatur des
Pferdes angepasst werden kann.
Ganz auf ein starres Kopfeisen im
konventionellen Sinne wurde beim
Butterfly® Sattel der design & technik
saddlery verzichtet. Der völlig neu ent-
wickelte Sattelbaum ist mit horizon-
tal und vertikal beweglichen Scharnie-
ren ausgestattet, die eine automatische
Anpassung des Sattels an die Schulter
und den Widerrist des Pferdes ermög-
lichen und dadurch mehr Bewegungs-
freiheit bieten soll. >>
Häufige Irrtümer beim Thema
„Gebiss“
Wie in allen Bereichen im Pferdesport gibt es
auch in der Ausrüstungskunde viele Missver-
ständnisse und falsches Wissen.
Ein typisches Beispiel ist die einfach versus die
doppelt gebrochene Trense. Als „viel weicher“
wird die doppelt gebrochene Trense in Verkaufs-
katalogen gelobt. Das ist so aber nicht richtig.
Die einfach gebrochene Trense hat – richtig an-
gewendet – eine deutlich besser lösende Wir-
kung auf das Genick des Pferdes als die doppelt
gebrochene Trense.
Durch den Kontakt der Trense am Maulwinkel
wird bei der halben Parade ein Kaureflex aus-
gelöst, welcher das Kiefergelenk mobilisiert, das
Genick löst und eine positive Auswirkung auf
über 60 % aller Muskeln des Pferdes hat. Das
funktioniert jedoch nur, wenn die einfach gebro-
chene Trense richtig angewendet wird: Die halbe
Parade nämlich mit einem elastisch anstehen-
den Zügel und einem annehmenden und nach-
gebenden Zügel durchgeführt wird.
Solche und viele andere Irrtümer und Anwen-
dungsfehler deckt das einzigartige Online-Se-
minar von Ausrüstungsexperten Eberhard Weiss
auf.
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Harmonisches Reiten
ist nur möglich, wenn
Pferd und Reiter entspannt und
losgelassen sind“
Meike Bölts, Journalistin
Report: Sat t e l - und Trensenkauf