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Reiterkurier · Mai 2015
Offenstallhaltung. Bewährt haben sich
hier computergesteuerte Fütterungs-
systeme mit Erkennungselektronik
(Transponder System) bei der jedes
Pferd einen Transponder in der Mäh-
ne, am Halsriemen, oder als Implantat
unter der Haut trägt. Betritt ein Pferd
die Kraftfutterstation werden seine
Daten von einem Sensor ausgelesen
und sofern Futteranspruch besteht,
erhält es seine individuelle Ration. Ein
Kraftfutterbehälter fasst bis zu 40 Li-
ter, möglich ist aber auch die Befüllung
aus einem zentralen Silo (bis zu 1000
Liter). Über eine Futterrutsche gelan-
gen die Körner in den Trog am Boden,
den es optional auch zum Ein- und
Ausschwenken gibt. Um ungestörtes
Fressen zu gewährleisten, wird der Ein-
gang mittels automa-
tischer Schranke oder
Tor verschlossen. Ein-
fache Schranken sind
allerdings nur be-
dingt geeignet, da es
auch Pferde gibt, die
das Tier im Futter-
stand beißen oder versuchen es hinaus
zu treiben - um dies zu vermeiden wur-
den hohe Gummi- oder Klarsichttüren
entwickelt.
Empfehlenswert ist eine 10 bis 12
malige Kraftfutterzuteilung täglich,
weil hierbei amwenigsten Stress durch
Pferde, die vor der Station warten, ent-
steht. Futterstress lässt sich auch mit
durchdachtem Haltungsmanagement
weitgehend ausschließen. Wichtig sind
viele Bewegungsanreize, Abwechslung
und weit auseinander liegende Stati-
onen. Kraftfutterstationen gibt es für
ein oder zwei Pferde, die meisten sind
L-förmig angelegt. Da Pferde von Na-
tur aus ungern rückwärts gehen, kön-
nen sie vorwärts eintreten und nach
der Futteraufnahme auch vorwärts
wieder hinaus gehen. Alle Daten wer-
Report
den in einem Zentralcomputer gespei-
chert, so dass sich auch ablesen lässt
welches Tier wann die Station besucht
hat. Das genaue Beobachten der Pferde
ist aber dennoch notwendig, um even-
tuelle Abweichungen vom normalen
Die Erkennungselek-
tronik lässt
nur Pferde mit
"Futteranspruch"
fressen.