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Reiterkurier · Mai 2015

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Märkt e · Messen · I nnovat i on

Studentenreitturnier

Augsburg 2015

Vom 10. bis 12. April 2015 fand wieder unser alljähr-

liches Hochschulvergleichsturnier statt; dieses Jahr

auf der schönen Reitanlage Hagenmühle des Reit- und

Fahrvereins Donauwörth Mertingen.

W

ir hatten nicht nur zwei

wunderschöne Frühlings-

tage erwischt, sondern

verbrachten auch insgesamt ein rund-

um gelungenes Wochenende, alle zwei

und vierbeinigen Teilnehmer kamen

gesund und wohlbehalten ins Ziel, und

hatten jede Menge Spaß.

Dieses Jahr stand alles unter dem

Motto „Augsburger Filmfestspiele“ in

Anlehnung an die diesjährige Oscar-

verleihung. 12 Reitgruppen aus ganz

Deutschland und der Schweiz waren

vertreten, am Freitag Abend verklei-

det als Figuren aus einem Oscarfilm.

Es gab Glitzer, Glamour, roten Tep-

pich und Blitzlichtgewitter. Die erste

A-Dressur Runde war als Kostümwett-

bewerb ausgeschrieben, und so ritten

quietschblaue Avatare in azurfarbenen

Leggings gegen Piratenmit Augenklap-

pen, und Dschungelbuchmogli in brau-

nem Lendenschurz gegen glitzernde

Great Gatsby Diven. Nach der ersten

L Dressur und dem ersten A-Springen

folgte nachmittags ein lustiges Rah-

menprogramm. Abends wurde noch

auf der Reitanlage gesellig bei gutem

Essen beisammengesessen, bevor man

zur Samstagsparty (diesmal unverklei-

det) aufbrach.

Am Sonntag wurde sich dann wie-

der sportlich gemessen, es standen die

L Dressur auf Kandare und die höheren

Springrunden (A**, L), sowie als High-

light die jeweiligen Finale an. Schließ-

lich ritten im Dressurfinale Klasse M

Anne Mellinghoff aus Ulm gegen Do-

rothea Teichmann aus Tübingen. An-

ne hatte die 12 Jährige Oldenburger

Stute „Rosi“ auf ihrer Seite, und so ge-

wann sie die Prüfung souverän mit ei-

ner Traumnote von 7,8. Im Springen

entschied sich das Finale der Klasse M

zwischen Marco Hammel aus Erlangen

und Simon Heinzelmann aus Ulm. Das

erfahrene Vielseitigkeitspferd „Bambi“

flitzte zweimal schnell durch den Par-

cours, wobei letztlich aber 8 Fehler-

punkte auf das Konto von Marco gin-

gen, und damit Simon auch den Sieg im

Springen nach Ulm holte.

Trotzdem siegten mit der Mann-

schaft das Team aus München dank

vielen einzelnen Plazierungen in Dres-

sur, Springen und Kombinierter Wer-

tung sowie einer überragenden Mann-

schaftsnote in der A-Dressur.

Wir, die Studentenreitgruppe Augs-

burg möchten uns an dieser Stelle auch

noch einmal herzlich bei allen Spon-

soren und Helfern bedanken, ohne die

die Ausrichtung eines solchen Turniers

nicht möglich gewesen wäre.

Studentenreitturnier- was ist das

eigentlich?

Studentenreitturniere laufen etwas

anders ab, als es der routinierte „nor-

male“ Turnierreiter so gewöhnt ist.

Es handelt sich dabei um ein reines

„Hochschulvergleichsturnier“, das

heißt, wer mitmachen möchte, ver-

tritt seine Universität (und muss folg-

lich auch an dieser eingeschrieben sein)

zusammen mit zwei weiteren Reitern

in einer Mannschaft.

Im K.O. System wird dann gegen

die anderen Reitgruppen geritten, wo-

bei jeweils drei Reiter verschiedener

Mannschaften (Pferd und Reihenfolge

wird per Los bestimmt) dasselbe Pferd

in der Prüfung vorstellen. Dabei muss

zwingend Dressur und Springen gerit-

ten werden, es gibt jeweils vier Run-

den. In der Dressur eine Mannschafts

A Dressur, eine L Dressur auf Tren-

se, eine auf Kandarre und schließlich

das Finale, eine M Dressur. Im Sprin-

gen geht es vom A* Springen, über A**,

L. hin zumM* Finale. Derjenige, der in

der Stilprüfung (sowohl im Springen

als auch in der Dressur) das Pferd am

besten präsentiert, kommt eine Runde

weiter. Zuvor haben die Reiter ca. 2Mi-

nuten Zeit, sich auf das fremde Pferd

einzustellen. Was nach „viel“ Arbeit für

die Pferde klingt, entpuppt sich meist

als oft weniger als ein normales Trai-

ningspensum. Jedes Pferd läuft näm-

lich nur genau 3 mal eine Dressurauf-

gabe über etwa 4Minuten oder springt

3 mal einen Parcours, der wohl in der

üblichen Springstunde genauso oft

überwunden werden würde. Auch wird

den Reitern zuvor genau mitgeteilt,

wie das Pferd zu reiten ist. Mit Sporen,

ohne Gerte oder vielleicht sogar völ-

lig „unbewaffnet“? So sollen alle Reiter

des Pferdes die gleiche Chance bekom-

men, das Pferd vorzustellen.

text/fotos:

a. gerblinger/j. lenz